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Monika Prüßner-Claus
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Frage von Uwe S. •

Frage an Monika Prüßner-Claus von Uwe S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Prüßner-Claus,

eine Frage zum Neubau der B239n von der Autobahn in Bad Salzuflen bis zur Detmolder Strasse um Lage herum. Laut aktuellem Bundesverkehrswegeplan gilt das „Prinzip Erhalt vor Neubau“. In Lippe ist das Gegenteil der Fall. Nahezu die gesamte Strecke soll auf neuer Trasse gebaut werden. Die geplante Trasse führt durch Flusstäler, Hochwasserschutzgebiete, zerschneidet landwirtschaftliche Flächen. Sie versiegelt 52 ha Land und beansprucht weitere 94 ha von Vorrangflächen des Landschaftsschutzes.
Als „zugrunde gelegte Notwendigkeit“ wird im Bundesverkehrswegeplan die "Schaffung einer großräumigen Verbindung vom Kreis Diepholz bis zum Weserbergland bei Höxter“ genannt. In der Nutzen-Kosten-Analyse der Planung ist der größte Pluspunkt
„Einzelreisezeitgewinne“ größer als 60 Sekunden. Die werden mit einem fiktiven „Nutzwert“ von 385 Mio. EUR als größter Posten in das Gesamtergebnis eingepreist.
Wie bewerten Sie die Versiegelung/Belastung von 146 ha Natur- und Ackerland, die knapp 100 Mio. EUR kostet, damit wir 62 Sekunden schneller von Herford nach Lage kommen?
Das alles in einer Region, in der laut Prognose des Bundesministeriums im Jahr 2030 10% weniger Verkehr erwartet wird und die einen deutlichen Bevölkerungsrückgang zu erwarten hat.

Besten Dank.
U. S.

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr S.,

eigentlich haben Sie die Frage mit den Negativschilderungen zu Natur und Umwelt schon selbst beantwortet. Ich war bei den Anhörungen und Präsentationen von der Landesregierung hier in Bad Salzuflen jedes mal dabei, um zu hören, was die Betroffenen dazu zu sagen. Auch unsere Stadtverwaltung hat viele Widersprüche und Anregungen eingebracht, um das Mammutprojekt abzuschwächen.
Meine persönliche Meinung: vorhandene Straßenabschnitte optimieren/renovieren und den ÖPNV stärken und ausbauen. Somit wäre dann die neue B239 überflüssig. Auf dem Bau zu bestehen, obwohl die Prognosen vorliegen, halte ich für Guinessbuch reife Steuergeldverschwendung. Der neue FNP sieht vor, dass die Flächenverbräuche reduziert und stark eingeschränkt werden. Da sollte die Landesregierung mit gutem Beispiel voran gehen.

Viele Grüße
Monika Prüßner-Claus