Frage an Monika Chef von Thomas S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Chef!
Ich entnehme Ihrem Profil auf abgeordnetenwatch folgendes Abstimmungsverhalten Ihrer Person betreffs des Umgans mit Bahnprojekten und des Bahnbetriebes:
07.02.2007 - Rücknahme der Kürzungen im Bahnverkehr : "NEIN"
25.07.2007 - Rücknahme der Kürzungen im SPNV mit "NEIN"
12.10.2006 - Unterstützung für Stuttgart 21 / Neubaustrecke Stuttgart-Ulm: "JA"
27.06.2007 - Zustimmung zu den Eckpunkten von Stuttgart 21 / Wendlingen-Ulm: "JA"
28.07.2010 - Unterbrechung der Bauarbeiten von Stuttgart 21: "NEIN"
Ich erkenne hier eine eindeutige Tendenz in Ihrem Abstimmungsverhalten zugunsten des kostspieligen Bahnhofsneubauprojektes S 21 verbunden mit Ihrer Weigerung die in 2007 aktuellen Kürzungen im SPNV zurückzunehmen.
Frage 1:
Lässt Ihr Abstimmungsverhalten nicht einen klaren Widerspruch erkennen, wenn es um die Unterstützung von umstrittenen Großprojekten und dann umgekehrt die Mittelzuweisung für den alltäglichen Bahnbetrieb geht?
S 21 wird dem Alltagspendler m.E. nur bedingt bis gar nichts nutzen, da die inzwischen weitverbreitete Wendezugtechnologie sowie der Einsatz von Triebwagen und Triebzügen (quasi alle Züge haben an jedem Ende 1 Führerstand) die betrieblichen Nachteile von Kopfbahnhöfen auf ein vernachlässigbares Minimum reduzieren, die Hauptbahnhöfe von Frankfurt und Leipzig stellen das täglich unter Beweis.
Frage 2:
Warum unterstützen Sie die geplante milliardenschwere Kapitalbindung von S 21 (insklusive dem Risiko erheblicher Kostensteigerungen), stützen aber Mittelkürzungen im SPNV, von denen allein in Baden-Württemberg hundertausende Pendler nachteilig betroffen sind?
Frage 3:
Ist Ihnen bewusst, dass z.B. ein beliebiger Herr oder Frau Mustermann lieber 300 x im Jahr gut und günstig von Heilbronn nach Stuttgart gelangen wollen (bzw. müssen), anstatt dass beide sich alle Jubeljahre einmal von Paris nach Bratislava per Bahn-Hochgeschwindigkeitsverkehr schießen lassen?
Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller