Frage an Miriam Wehner von Michael G. bezüglich Gesundheit
Hallo Miriam,
zunächst einmal hoffe ich, dass das "du" unter uns Studenten für dich in Ordnung ist.
Dein Lächeln strahlt nun von den Wahlplakaten unserer Straßen. Ich hoffe, du bist für die FDP mehr als ein schönes Gesicht. Als Wähler deines Wahlkreises würde ich gerne erfahren, wofür du stehst und für was du eintrittst. Könntest du dich hierzu bitte beim "Kandidaten-Check" von
Abgeordnetenwatch.de beteiligen?
Ich möchte mit einer konkreten Frage beginnen:
Im modernen und als "sicher" bezeichneten Atomkraftwerk Fukushima-1 kam es zu erhöhten Strahlenaustritten, Greenpeace und viele weitere befürchten eine nukleare Katastrophe. Die von CDU & FDP geführte Bundesregierung hat sich zur Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke in
Deutschland entschlossen (ein satirischer Zusammenschnitt hierzu siehe: http://www.youtube.com/watch?v=ltfemiwvl18 ).
Soll sich das Land Rheinland-Pfalz dafür einsetzen, dass die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke rückgängig gemacht wird?
Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Greif
Hallo Michael,
natürlich ist das "Du" in Ordnung. Zunächst einmal vielen Dank für deine Nachricht und den Hinweis zur Thesenbeantwortung. Mittlerweile findest du meine Meinung zu allen Fragen des Kandidaten-Checks online.
Wie du bestimmt bereits den Medien entnommen hast, hat sich die Bundesregierung für ein Moratorium entschieden. Inwieweit die dreimonatige Aussetzung sinnvoll ist, ziehe ich allerdings in Frage. Ein großer Sicherheitscheck ist sicherlich zu befürworten, allerdings wird dies in dem vorgegebenen Zeitraum nicht machbar sein und hätte überdies schon längst geschehen sollen.
Ich persönlich bin keine Befürworterin der Atomkraft und ich verstehe die Ängste der Bürger. Allerdings sind hierbei zwei Seiten abzuwägen. Jeder braucht Strom für die Deckung seiner Grundbedürfnisse, die Wirtschaft und Industrie braucht ihn zu jeglicher beruflicher Betätigung.
Doch woher soll der Strom kommen? Wir müssen dringend den Ausbau erneuerbarer Energien fördern. Aber dies geht nicht von heute auf morgen. Bis wir als Nation unabhängig von der Erzeugung von Energie durch Kernkraft sind, sollten wir auf jeden Fall an der Technik festhalten.
Mir als Politikerin, aber auch als Bürgerin ist es deutlich wohler bei dem Gedanken, selbst die Sicherheits- und Technikstandards festlegen und überwachen zu können, als auf Strom aus AKWs aus dem Ausland angewiesen zu sein. Wie die Vergangenheit zeigt, haben wir dort keinen Einfluss auf diese Standards und sind anderen ausgeliefert. So soll zum Beispiel in Bulgarien ein neues Atomkraftwerk auf Erdbebengebiet errichtet werden.
Insofern müssen wir zunächst unsere gefährdeten AKWs an der Nordsee, aber auch in Baden-Württemberg vom Netz nehmen, um unseren Bürgern höhere Sicherheit zu gewährleisten. Andererseits müssen wir auf die erhöhten Stromkosten für die Privathaushalte Rücksicht nehmen. In naher Zukunft müssen zudem dringend EU-weite Regelungen angestrebt werden. Dieses Thema kann allerdings nicht übereilt angegangen werden. Es gilt vieles zu berücksichtigen - ideologische Durchsetzung einer Meinung mit Biegen und Brechen dient den Bürgern nicht. Daher bin ich nicht für einen Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg.
Aber das Ziel steht: Wir müssen weg von Atomkraft und das so schnell wie möglich, aber so durchdacht wie es dieses wichtige Thema benötigt.
Ich hoffe, ich habe deine Frage beantwortet. Wenn du weitere Fragen haben solltest, stehe ich dir natürlich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Miriam Wehner