Frage an Miriam Staudte von Karl-Heinz G. bezüglich Umwelt
Es fällt zunächst auf, daß das Thema "Tierschutz" offenbar keiner Partei wichtig genug war, in den Fragenkatalog aufgenommen zu werden und der hierfür nteressierte Bürger sich notdürftig ein halbwegs dazu passendes Thema aussuchen muß. Ich frage Sie somit unter dem Thema "Umwelt" was Sie im Falle Ihrer Wahl für die Tierhilfe Wendland zu tun gedenken. Bekanntlich ist der Landkreis Lüchow-Dannenberg ohne öffentliches Tierheim, obwohl dies m. E. das Tierschutzgesetz gebieten würde. Diese Aufgaben überläßt man seit Jahren dem Verein Tierhilfe Wendland unter der Gründerin und 1. Vorsitzenden Heidi Konopatsch ohne geringste Unterstützung zu leisten. Mehrfach haben schon Politiker verschiedener Parteien sich sehr lobend über Frau Konopatsch und ihren Verein geäußert und Hilfe gefordert. - Den Landkreis / Landrat interessiert es nicht. Mittlerweile hat sich Frau Konopatsch gesundheitlich ruiniert, der Verein ist finanziell am Abgrund und der für die Tierschutzarbeit genutzte Hof am Zusammenbrechen. Ohne sofortiges Handeln wird der Landkreis jetzt in kurzer Zeit ganz ohne Tierheim dastehen. Ihre Meinung ist gefragt !!!
Sehr geehrter Herr Greve!
Tierschutz ist für uns Grüne einwichtiges Anliegen. Das hohe ehrenamtliche Engagement von Menschen wie Frau Konopatsch ist beeindruckend und muss unterstützt werden.
Die Tierhilfe Wendland ist am Runden Tisch der Samtgemeinde, des Kreises, der Kreisveterinäre beteiligt, der (auch) auf grünes Engagement zurückgeht. Diese Gesprächsrunde trifft sich in loser Folge. Gemeinsam wurde dort z.B. ein Flyer zur Katzenkastration erstellt.
Inzwischen gibt es vom Kreis 1500 Euro jährlich (ist im neuen Haushalt berücksichtigt) für Aufgaben, die die Tierhilfe für den Landkreis übernimmt. Die Summe ist damit ähnlich hoch wie in anderen Landkreisen.
Der Verein ist nach meinen Informationen glücklicherweise finanziell z.Zt. in der Lage, eine 400 Euro Kraft zu finanzieren, hat aber immense Schwierigkeiten, geeignete Helfer zu finden.
Dass das Gebäude marode ist, steht außer Frage. Es ist schon längere Zeit angedacht, ein Grundstück erwerben zu können. Leider ist dies schwierig und kollidiert mit den finanziellen Möglichkeiten der Tierhilfe. Selbst das Dannenberger Stadtmarketing hat sich schon um Hilfe bemüht bzw. sich bei der Vermittlung beim Kauf eines Grundstück engagiert. Leider war alle Zusammenarbeit bisher erfolglos.
Auch wenn es unbefriedigend ist, muss ich allerdings darauf hinweisen, dass die von den Tierheimen wahrgenommenen Aufgaben des Tierschutzes (Unterbringung ausgesetzter Tiere, deren Behandlung im Krankheitsfalle etc.) kommunale Aufgaben sind, für die die Kommunen die Tierheime entsprechend zu honorieren haben.
Wir können von der Landesebene auf dem Wege der Kommunalaufsicht die Wahrnehmung dieser kommunalen Pflichtaufgabe einfordern, aber nicht selbst tätig werden. Es ist uns ein Anliegen, dass die Kommunen finanziell besser ausgestattet werden, um diese Aufgaben auch entsprechend zu bewältigen.
Wir Grünen wollen zudem ein Verbandsklagerecht für Tierschutzverbände einführen. Damit geben wir Tierschutzverbänden die Möglichkeit, etwaigen Pflichtververletzungen der Kommune auf dem Klagewege zu begegnen.
Neben den Haustieren ist uns natürlich auch der Tierschutz in der Landwirtschaft sehr wichtig. Hier bestehen größere Handlungsmöglichkeiten auf Landesebene.
Ich hoffe Ihnen geholfen zu haben,
mit freundlichen Grüßen,
Miriam Staudte