Frage an Michaela Frohberg von Benjamin S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Schreiber,

das Sortieren von Kindern in unterschiedliche Schulformen nach Klasse Vier lehnen wir ab. Dadurch werden soziale Ungerechtigkeiten betoniert. Deshalb stehen wir Bündnisgrünen für ein zehnjähriges, gemeinsames Lernen an einer möglichst ganztägigen Gemeinschaftsschule. In unseren Gemeinschaftsschulen ist für jedes Kind Raum. Solidarisches Helfen untereinander ist besser als teure Nachhilfestunden – damit üben die Kinder auch Sozialkompentenzen! So ist auch Raum für das Kind, das besondere Herausforderungen braucht, um seine ganzen Potentiale auszuschöpfen

Vorschulische Bildung

Wir Grünen verstehen Kinderkrippen und Kindergärten als Bildungseinrichtungen und wollen ein verbindliches, kostenfreies Vorschuljahr einführen, um die Kinder auf den eigentlichen Schulbesuch angemessen vorzubereiten. Insbesondere Kindern aus sozial benachteiligten Familien können durch den Besuch einer Krippe oder eines Kindergartens zu besseren Bildungschancen verholfen werden. Weiterhin wollen wir erreichen, dass mehr FrühpädagogInnen in Kindergarten eingesetzt werden.

Lebenslanges Lernen

Ein Lebenslanges Lernen ist nicht nur Garant für gesellschaftliche Teilhabe auch im hohen Alter, angesichts des demographischen Wandels und einer immer älter werdenden Bevölkerung ist sie schlicht zur Notwendigkeit geworden.

Daher benötigen wir ein ausreichend großes Angebot der, und einen vereinfachten Zugang zu entsprechenden Weiterbildungsmaßnahmen. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, wie dies erreicht werden kann: Etwa durch den Erhalt von Seniorenakademien und Volkshochschulen ebenso wie auch ein umfangreiches und flächendeckendes Angebot an bezahlbarer Weiterbildungskursen.

Eliteförderung

Wir Bündnisgrünen finden Eliteförderung problematisch, da sie zumeist als Sparmaßnahme darauf zielt, staatliche Ausgaben auf eine vermeintliche Elite zu konzentrieren. Zur Bildungsgerechtigkeit gehört es, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten gut zu entwickeln. Dazu gehört es nach unserem Verständnis auch, dass Menschen mit der Anlage zu besondere Fähigkeiten oder mit besonderen Interessen durch gezielte Unterrichtsangebote gefördert werden. Wir fordern, die Lehrer für einen differenzierten Schulunterricht innerhalb des Klassenverbandes, der individueller auf einzelne Schülerinnen und Schüler eingeht, zu qualifizieren, wie dieses z.B. bereits in Finnland erfolgreich praktiziert wird.

Freundliche Grüße
Michaela Frohberg