Frage an Michael Weidner von Alina K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau K.,

der Idee des bedingungslosen Grundeinkommen stehe ich kritisch gegenüber. Ich kann sehr gut verstehen, dass viele Menschen eine unwürdige Behandlung und Ausbeutung bei der Arbeit durch Kapitalisten oder Schikanen vom Jobcenter ablehnen, darunter leiden und sich einen Ausweg wünschen. Nur den sehe ich mit dem bedingungslosen Grundeinkommen nicht. Im Kapitalismus zählt nur, was Profit bringt. Mensch und Umwelt bleiben dabei auf der Strecke, daran ändert das bedingungslose Grundeinkommen nichts. Im Gegenteil, es würde den Konzernen die Verlagerungen, Vernichtung von Arbeitsplätzen erleichtern, weil es ja ein bedingungsloses Grundeinkommen gibt. Statt dem gemeinsamen Kampf um sinnvolle und menschenwürdige Arbeit gäbe es eine individualistische Suche nach Nischen u.ä. Ich sehe als Lösung die Abkehr vom Profitsystem, in einem gesellschaftlichen System, das Ausbeutung und Unterdrückung abschafft, in dem die Arbeitenden an der Macht sind und keine Ausbeutung mehr zulassen. Im Wahlprogramm der Internationalistischen Liste/MLPD treten wir für den gemeinsamen Kampf ein für folgende Forderungen: Weg mit den Hartz-Gesetzen! Erhöhung und unbegrenzte Zahlung des Arbeitslosengeld I für die Dauer der Arbeitslosigkeit! Erhöhung der Sozialhilfe und Grundsicherung. Für die 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich!

Ich bin aktiv in der Montagsdemo-Bewegung gegen Hartz IV. Jeden Montag um 18 Uhr treffen wir uns auf dem Marktplatz in Reutlingen. Ich würde mich freuen, wenn Sie dort mit uns am offenen Mikrofon mitdiskutieren.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Weidner