Frage an Michael Leonbacher von Robert P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Leonbacher,
um Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, in Niedriglohnbereichen, in Arbeits- und Erwerbslosigkeit, oder in sozial geschwächten Bevölkerungsgruppen ein dauerhaftes und menschenwürdiges Dasein zu gewähren, muss ein Bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden. Eine Entkopplung von Arbeit und Erwerb ist zwingend insbesondere für die o.g. Bevölkerungsschichten erforderlich.
Wie stehen Sie zum Bedingungslosen Grundeinkommen?
Mit freundlichen Grüßen
Robert Philipp
Sehr geehrtet Herr Philipp,
das bedingslose Grundeinkommen ist sicher derzeit eines der interessantesten sozialökonomischen Fragen. Dies würde jedoch einen grundsätzlichen Wechsel in der Steuer- und Sozialpolitik bedeuten. Im Moment sehe ich allerdings dorthin keinen Weg. Eine Entkoppelung von Arbeit und Erwerb von staatlicher Zuwendung ist nach meiner Meinung derzeit nicht machbar. Arbeit und Leistung werden auf absehbare Zeit die Grundpfeiler unserer Systems bleiben müssen. Unser Sozialsystem basiert darauf, dass in den großen Steuertopf von allen Bürgern einbezahlt wird und daraus dann auch die soziale Grundsicherung erfolgt. Bei all den diskutierten Modellen muss meines Erachtens der Anreiz zum Einbringen der eigenen Arbeitsleistung bleiben.
Mit der Idee eines Bürgergeldes, wie dies derzeit diskutiert wird, könnte ich mich anfreunden, allerdings davon ausgehend, dass unsere Steuer- und Sozialsystem in absehbarer Zeit nicht grundlegend geändert wird, und auf der Grundlage, dass jeder seinen Beitrag dazu leisten muss. Eine volliges bedingungsloses Gundeinkommen ist hier nicht der richtige Weg.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Leonbacher