Hallo Herr Hanses, werden Sie, da Sie ja nicht vorhaben sinnvoll politisch tätig zu weden auf Ihre Bezüge verzichten?
Da Sie selbst sich ja als Politclown bezeichnen, sehe ich hier leider keine sinnvolle Tätigkeit, die eine, ja nicht unerhebliche, Vergütung rechtfertigt. Wenn Sie als Clown tätig sein möchten, können Sie Dieses ja in Ihrer Freizeit gerne tun, nicht aber gegen Bezahlung im Bundestag. Es hat den Anschein, dass auch Sie sich nur an den prall gefüllten Trögen laben wollen. Setzten Sie ein Zeichen und verzichten Sie auf alle Vergütungen und Pensionsansprüche??
Sehr geehrter Herr J.,
zuerst einmal vielen Dank für die spannende Frage, die sicherlich auch durch Meldungen aus der Presse herrührt, dass Parlamentarier der AfD offen zugegeben haben, dass sie hauptsächlich wegen der Bezüge und Privilegien in den Bundestag wollten. Die Inhaltslosigkeit ihrer Politik ist da ja auch Beweis genug.
Nun zu meinen Beweggründen: Da ich es mir zum Hauptziel gemacht habe, den Profitlobbyismus zu bekämpfen, verträgt sich das nicht so gut mit dem eigenen Einfordern von Bezügen. Diese Bezüge sind allerdings auch dafür da, in Berlin leben und arbeiten zu können. Alles was über das Notwendige und auch in der freien Wirtschaft übliche, zur Lebenserhaltung hinaus geht, werde ich an Hilfsorganisationen wie z.B die Seebrücke, oder Vereinen von Opfern rechter Gewalt spenden. Darauf haben Sie mein Wort!
Zur Rechtfertigung meiner Arbeit als Politclown:
Ich würde es auch eher als Hofnarrentum bezeichnen. Diese alte, aus dem Mittelalter stammende Position am Hofe diente dazu, den Herrschern, die oft gottgleich agierten, ihre Fehlbarkeit vorzuhalten und das oft mit dem Spiegel der Satire. Ähnlich auch im alten Rom, wo den siegberauschten Feldherren oft jemand zur Seite gestellt wurde, der Ihnen bei den Paraden immer wieder zuflüsterte: "Bedenkt, ihr seid nur ein Mensch!".
Aus dieser komfortabelen Situation heraus kann ein Hofnarr auf ganz andere Art unbequeme Fragen stellen, so wie es Martin Sonneborn für unsere PARTEI bereits seit vielen Jahren im EU-Parlament macht. Er kann auch verrückte Ideen und Utopien äußern, aus denen vielleicht einmal Größe Dinge hervor gehen. siehe der Tüp, der das Rad erfunden hat. Was musste der sich am Anfang alles anhören: "Bist Du verrückt? Bis ich den Stein rund gekloppt habe, hab ich das Mammut schon selbst nach Sibirien geschleift!"
Wir wollen durch unsere Art und Arbeit denen, wo die Macht ein wenig zu sehr zu Kopf gestiegen ist, den Spiegel vorhalten und Transparenz und Gerechtigkeit schaffen.
Übrigens gibt es auch in der Wirtschaft Beispiele für Hofnarren. Die British Airways beschäftigt einen sogenannten Corporate Jester, der nur dazu da ist, die Manager, bei fehlender Bodenhaftung, wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen und verrückt-kreative Ideen ins Spiel zu bringen. Als Moderator in Konflikten kann Humor zudem auch immer sehr hilfreich sein.
Ich hoffe, damit Ihre Fragen beantwortet zu haben und verabschiede mich mit einem herzlichen Trari-Trara!
Ihr Michael Hanses