Frage an Michael Hammerbacher von Holger M. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Hammerbacher,
mich interessiert, was Sie gegen das "Geschäftesterben" am Tempelhofer Damm tun wollen. Immer mehr Ladenbesitzer müssen den T-Damm, zum Teil wegen überzogener Mieterhöhungen verlassen. Ladenmietbindung wäre da vielleicht ein guter Ansatz.
Gern wüsste ich hierzu Ihre Meinung. Vielen Dank im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Holger Much
Sehr geehrter Herr Much,
Ihre Frage betrifft sowohl bezirkliche als auch gesamtstädtische Themen.
Aus Sicht der Anwohner des Tempelhofer Damms gab es in den letzten Jahren mehrere Fehlentwicklungen:
- der T-Damm wurde mehr und mehr zur Rennstrecke für schwere LKW, PKW und andere Fahrzeuge
- die Parkräume am T-Damm wurden Mangelware
- die Karstadt-Dominanz am südlichen T-Damm führte zum Tod vieler in einzelnen Sparten konkurrierender kleiner Läden (Radio- und Elektrogeräte, Haushaltswaren, Kosmetik, Zooläden u.a.)
- der nördliche T-Damm zwischen Alt-Tempelhof und S-Bhf. Tempelhof erlebt einen schleichenden Tod.
Dem muss Einhalt geboten werden. Ich werde mich im Abgeordnetenhaus dafür einsetzen, dass Gewerbemieten ähnlichen Steigerungsgrenzen wie Wohnmieten unterworfen werden. Außerdem brauchen der T-Damm und die umliegenden Straßen ein Verkehrskonzept, das als Bremse für Durchraser dient und für Anwohner sowie Kurzzeitparker attraktiv ist. Schließlich muss die Karstadt-Dominanz durch die Ansiedlung weiterer Einzelhändler, die keinen Verdrängungseffekt ausüben, gebrochen werden. Die Errichtung einer Shopping Mall am Tempelhofer Hafen, die nur die Existenz kleinerer Läden am südlichen T-Damm und am Ma-Damm bedrohen würde, lehne ich ab. Die "überflüssigen" Räume des Rathauses Tempelhof sollten nicht für ein weiteres Einkaufszentrum für Großanbieter, sondern für kommunale soziale, kulturelle und sportliche Bedürfnisse umgebaut werden. Schließlich befördert das Großbeerener Güterverteilzentrum den Durchgangsverkehr schwerer LKW durch die Tempelhofer Straßen. Ein innerstädtisches, an den Schienenverkehr angebundenes Güterverteilzentrum, das den innerstädtischen Raum bedient, würde den Durchgangsverkehr durch Tempelhof und andere Bezirke erheblich verringern.