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Michael Grosse-Brömer
CDU
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Frage von Klaus J. •

Frage an Michael Grosse-Brömer von Klaus J. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Grosse-Brömer,

warum müssen wir Bürger und Steuerzahler erst aus diversen Pressemitteilungen etwas über Internas zur Lage deutscher Banken erfahren?

Schließlich sollen wir Bürger und Steuerzahler ja wohl für einen Großteil dieses Schadens aufkommen, den ja eigentlich die Banken, Geldhäuser usw. verursacht haben.

Warum werden den Bürgern und Steuerzahlen die tatsächlichen Zahlen über die Banken, die ja wohl auch der BaFin vorliegen, vorenthalten?

Auch ist es sehr verwunderlich, dass noch im Januar 2009, die Regierungsparteien Bad-Banks ausdrücklich ablehnten.

Der Finanzminister erklärte eindeutig: Die Banken müssen die Suppe selbst auslöffeln.

Warum plötzlich dieses Sinneswandlung?

Warum werden plötzlich strafrechtliche Schritte eingeleitet, weil Bankendaten, die der BaFin vorliegen, an die Öffentlichkeit gelangt sind?

Daten von Bürgern also von "Otto Normalverbraucher" werden ohne Prüfung auf Richtigkeit gehandelt wie auf einer Internet-Auktion und das ohne rechtliche Konsequenzen.

Sind wir Bürger weniger Wert wie die Wahrheit?

Es sind sicherlich viele Fragen, aber ich möchte meine Wählerstimme nur einer Partei geben, die offen und ehrlich gegenüber seiner Bürger ist.

Mit freundlichen Grüßen
K. Janiszewski

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Janiszewski,

vielen Dank für Ihre Anfrage, in der Sie die Finanzmarktkrise und Informationspolitik der Banken ansprechen.

Zur aktuellen Wirtschaftskrise hat das Fehlverhalten vieler Banken nicht unwesentlich beigetragen. Vor diesem Hintergrund kann ich Ihre Frage gut nachvollziehen. Es ist aber falsch, zu glauben, die Banken operierten grundsätzlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Tatsächlich sieht in Deutschland z.B. das Handelsgesetzbuch (HGB) unter § 315 vor, dass Konzerne – also auch Banken – einen Konzernlagebericht vorlegen müssen, der öffentlich einsehbar ist. In diesem Bericht sind der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so darzustellen, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird. Er hat eine ausgewogene und umfassende, dem Umfang und der Komplexität der Geschäftstätigkeit entsprechende Analyse des Geschäftsverlaufs und der Lage des Konzerns zu enthalten.

Die negativen Informationen, die wir alle vom Finanzmarkt erhalten, haben dazu geführt, dass die Aufsicht des Finanzmarktes und des Bankenwesen dem frühen Wunsch der Kanzlerin entsprechend stark verbessert wird. So setzt sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter anderem dafür ein, die Bankenaufsicht durch eine Zusammenlegung der Finanzaufsicht unter dem Dach der Deutschen Bundesbank effizienter zu gestalten.

Vom Grundsatz her ist es natürlich richtig, dass die Banken die Suppe auslöffeln sollen, die sie sich selbst eingebrockt haben. Wenn aber die Krise solche Ausmaße annimmt, dass die Einlagen und Ersparnisse der Bürger bedroht sind und Kapitalmarkt sowie Wirtschaftssystem ins Wanken geraten, muss der Staat im Interesse der Allgemeinheit eingreifen.

Dazu gehört auch das von Ihnen angesprochene Konzept der „Band Bank“. Nach wie vor ist es so, dass gerade die Geschäftsbanken ihren Interbankenverkehr noch nicht wieder in Gang gebracht haben. Dadurch haben immer noch viele Unternehmen Schwierigkeiten, sich zu refinanzieren. Um den Kreditfluss zwischen den Banken wieder anzukurbeln, kann die Einrichtung einer Bad Bank sinnvoll sein.

Wann diese Bad Bank für Deutschland kommen wird und wie die entsprechenden Regelungen dann im Detail aussehen werden, lässt sich in diesem Moment noch nicht genau abschätzen. Noch beraten die Spezialisten in den zuständigen Ministerien. Für mich ist es in jedem Fall wichtig, dass die Lasten aus den Abwicklungsbanken nicht einseitig dem Steuerzahler aufgebürdet werden dürfen. Banken müssen in der Verantwortung bleiben. Darauf werde ich achten.

Mit freundlichen Grüßen
M. Grosse-Brömer, MdB

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