Frage an Michael Grosse-Brömer von Vera B. bezüglich Wirtschaft
Wie ist aus Ihrer Sicht der Verkauf der AURELIS Immobilien (Banh-Tochter) zum Durchschnittspreis von 61 € pro qm für u.a. mehrstöckige Gebäude in Zentraler Lage der Großstädte aus Bundeseigentum zum Nachteil der gesamten deutschen Bevölkerung noch zu verhindern?
Sehr geehrte Frau Brecht,
vielen Dank für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch.de.
Aus meiner Sicht ist es nachvollziehbar, dass Ihnen der Verkauf der Bahn-Immobilientochter Aurelis auf den ersten Blick und nicht zuletzt angesichts des Verkaufspreises – Sie nannten bereits den Durchschnittspreis von 61 EUR pro qm - als problematisch erscheint.
Es ist jedoch gleichfalls zu bedenken, dass einige plausible Gründe für den Aurelis-Verkauf sprechen. So erzielt die Deutsche Bahn AG aus dem Geschäft einen Reinerlös im oberen dreistelligen Millionenbereich, einen Betrag, der im Rahmen des geplanten Börsenganges dringend zur Reduzierung der Schuldenlast benötigt wird. Zudem gehört die Vermarktung von Immobilienbesitz nicht zum Kerngeschäft der Deutschen Bahn AG.
Angesichts der Gesamtgröße der zum Verkauf stehenden Liegenschaften erscheint der Verkaufspreis von 1,64 Mrd EUR zwar als vergleichsweise niedrig, jedoch befindet sich nach meiner Kenntnis nur ein Teil der Liegenschaften in eindeutig attraktiven Innenstadtlagen. Für einen Großteil der Objekte sind die Vermarktungschancen ungewiss, wie auch unabhängige Finanzanalysten betonten.
Die Veräußerung bedarf jedoch ohnehin noch der Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums und der Kartellbehörden.
Wenn Sie die weitere Entwicklung der geplanten Transaktion verfolgen möchten, weise ich Sie auf die in dieser Woche anstehende Haushaltsdebatte hin. Unter Umständen wird dabei der Aurelis-Verkauf noch thematisiert. Gegebenenfalls wird dazu im Verkehrsausschuss auch noch eine Anhörung zu dem Thema stattfinden. Eine abschließende Äußerung ist mir deshalb aktuell nicht möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Grosse-Brömer, MdB