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Michael Grosse-Brömer
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Frage von Dieter H. •

Frage an Michael Grosse-Brömer von Dieter H. bezüglich Umwelt

Die Hauptursache der Klimaveränderung sind nicht statistische Trends von Treibhausgasen, sondern die dynamischen Beziehungen zwischen der Erde und der Sonne im Zusammenhang mit der Erdumlaufbahn. Diese Fakten sind jedem gut ausgebildeten Klimawissenschaftler geläufig. Unter Wissenschaft verstehen wir eine rationale und streng nachprüfbare Ursachenforschung. Die Sonneneinstrahlung auf der Erde hängt von der Entfernung zwischen Erde und Sonne sowie dem Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auf die Erdoberfläche ab. Kleine Veränderungen der Sonneneinstrahlung infolge veränderter Bahnbeziehungen reichen aus, um das empfindliche Gleichgewicht der Gletscherstabilität z. B. hin zu einer Ausdehnung zu verschieben. Die Abfolge der Jahreszeiten ist nicht durch die Entfernung der Erde von der Sonne oder den CO2-Ausstoß, sondern durch die Neigung der Erdachse bedingt, aufgrund derer die Sonnenstrahlen in einem schrägen Winkel auf die Erde treffen. Die von den Sonnenbahnveränderungen erzeugten Abweichungen in der Sonneneinstrahlung an sich sind indes noch kein ausreichender Anstoß für den ungeheuren Klimawandel, den der Beginn einer Eiszeit bedeutet. Die Bahnveränderungen müssen eher wie ein Schrittmacher angesehen werden, der andere, noch nicht bekannte Ereignisse antreibt oder signalisiert. Es gibt zu diesem Thema umfangreiche und interessante wissenschaftliche Literatur. Die Hypothese des vom Menschen freigesetzten Kohlendioxids als Triebkraft der Erderwärmung ist dabei aus seriöser wissenschaftlicher Sicht nichts als populistischer Schwindel! Meine Frage: Wer oder was bestimmt Frau Merkel und die Masse der Politiker, die Bürger und die Wirtschaft mit diesem Schwindel zu verunsichern? Der NASA-Vorsitzende Mike Griffin erklärte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 26. Januar 2007, trotz jährlicher Aufwendungen von 5,5 Mrd. Dollar stehe immer noch nicht fest, ob die derzeitige Klimaänderung vom Menschen gemacht oder nur eine kurzfristige Schwankung sei.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Hinnerkort,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 09. März 2007, in der Sie das Thema Klimawandel ansprechen sowie Ihre Ausführungen, die ich mit Interesse zur Kenntnis genommen habe.

Dazu möchte ich Ihnen jedoch mitteilen, dass heute alle Wissenschaftler davon ausgehen, dass der augenblickliche Klimawandel zum überwiegenden Teil vom Menschen verursacht wird. Hierzu empfehle ich Ihnen die Lektüre der entsprechenden Ausführungen bzw. Gutachten auf der Homepage des "Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung globale Umweltveränderungen", WBGU. Darin heißt es u. a.: "Die wissenschaftliche Debatte um die Tatsache und die Ursachen der globalen Erwärmung ist beendet. Nach Jahrzehnten der Forschung gibt es eine erdrückende wissenschaftliche Beweislage dafür, dass der Mensch hauptverantwortlich für den gegenwärtigen Klimawandel ist. Unter Klimawissenschaftlern ist unbestritten, dass sich die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre durch menschliche Aktivitäten um mehr als ein Drittel erhöht hat, von 280 ppm (parts per million) auf inzwischen 380 ppm. Damit hat die CO2-Konzentration den höchsten Wert seit mindestens 650.000 Jahren erreicht (soweit reichen die genauen CO2-Daten aus Eisbohrkernen zurück), wahrscheinlich aber sogar seit Millionen von Jahren." Ihre Aussage, dass "die Hypothese des vom Menschen freigesetzten Kohlendioxids als Triebkraft der Erderwärmung aus seriöser wissenschaftlicher Sicht nichts als populistischer Schwindel ist", wird von mir nicht geteilt.

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Politiker verunsichern die Bevölkerung und die Wirtschaft keineswegs mit einem wie Sie es nennen "Schwindel", sondern leisten wichtige Aufklärungsarbeit auf diesem Gebiet. Die Themen Klimaschutz und Energiesicherheit bewegen die Menschen sehr. Im Ranking der politisch wichtigsten Themen rangiert der Klimaschutz mittlerweile ganz oben. Die Bürger informieren sich ganz bewußt darüber, welchen Beitrag sie persönlich leisten können. Diese Entwicklung finde ich sehr positiv.

Jedoch bin ich auch der Auffassung, dass das Aufhalten des Klimawandels, die Verhinderung einer globalen Erwärmung und damit die drastische Reduzierung des CO2-Ausstoßes vielmehr Ziel aller Länder der Welt sein muss. Und besonders angesprochen fühlen sollten sich diejenigen Staaten, die zu den Hauptumweltsündern gehören, nämlich China, Indien und die USA. Lassen Sie mich hier ein Bespiel nennen: Die EU-Unterzeichnerstaaten des Kyoto-Protokolls haben seit 1990 ca. 350 Millionen Tonnen an CO2 eingespart, allerdings verbraucht China allein in einem Jahr etwa die gleiche Menge an CO2 zusätzlich. Wir können uns also anstrengen bis zum Äußersten, und das sollten wir auch tun, aber die Erde können wir nicht allein retten. Hier müssen alle Länder an einem Strang ziehen.

Deutschland geht meiner Ansicht nach in Sachen Umweltschutz mit guten Beispiel voran. Allein das Programm der CO2-Gebäudesanierung geht genau in die richtige Richtung und zielt auf eine bessere Nutzung vorhandener Energien und Wärme ab. Und auch die Europäischen Union hat sich jetzt dem Thema Klimaschutz angenommen. So verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs auf dem Frühjahrsgipfel in Brüssel erstmals einen gemeinsamen Aktionsplan für Klimaschutz und Energiepolitik. Neben den konkreten Einzelzielen, den Ausstoß von Treibhausgasen verbindlich zu mindern, schließt der Aktionsplan Fragen der Energieaußenpolitik, des Wettbewerbs und Binnenmarkts sowie des Umweltschutzes mit ein. Treibende Kraft dieses Programms ist die Bundeskanzlerin Angela Merkel als EU-Ratspräsidentin.

Dieses Engagement kann und muss ein Vorbild für andere Länder sein, sich im Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren. Dann haben wir eine Chance, gemeinsam dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Dies funktioniert aber nur, wenn wir das Problem vernünftig und überlegt angehen. Hysterische Hauruck-Aktionen und unüberlegte Schnellschüsse -- häufig zu Lasten allein der deutschen Wirtschaft -- helfen uns nicht weiter.

Mit freundlichen Grüßen
M. Grosse-Brömer, MdB

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