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Michael Grosse-Brömer
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Frage von Nicole G. •

Frage an Michael Grosse-Brömer von Nicole G. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Grosse-Brömer,

20,3 % Bevölkerung in Deutschland von Armut betroffen
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2014/12/PD14_454_634.html

Gleichzeitig hat sich In den letzten 30 Jahren das BIP ver-DREI-facht.
http://www.crp-infotec.de/01deu/wirtschaft/grafs/bip_entw_1950_ff.gif

Wie können dann immer mehr Menschen in Deutschland verarmen,
bei annähernd gleicher Bevölkerungszahl in den letzten 30 Jahren?

mfg, N.Grothey

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Grothey,

bedingt durch die Definition von Armut steigt der Anteil derer, die von Armut betroffen sind, sobald sich die Löhne erhöhen. Steigende Löhne sind die logische Folge eines steigenden BIP, denn wer viel leistet, soll davon auch profitieren.

Als arm gilt per Definition, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens zur Verfügung hat. Wenn also der durchschnittliche Wohlstand in Deutschland durch positive Rahmenbedingungen steigt, erhöht sich die Zahl der von Armut betroffenen Personen automatisch – auch wenn deren monatliche Einkünfte unverändert bleiben.

Nach dieser Definition hat Tschechien übrigens weitaus weniger Armut als Deutschland, obwohl – oder gerade weil – dort das durchschnittliche Wohlstandsniveau deutlich unter dem deutschen liegt. Eine seltsame Grundlage einer Armutsdebatte in Deutschland, oder?

Den Schwachen unserer Gesellschaft zu helfen ist Bestandteil unserer CDU-Politik, unseres Sozialstaats und im Grundgesetz verankert. Das ist gut und richtig. Die Umdeutung von Einkommensunterschieden in Armut lehne ich jedoch ab.

Mit freundlichen Gruß
M. Grosse-Brömer

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