Frage an Michael Grosse-Brömer von Alfred B. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Grosse-Brömer,
was mich an Ihrer Antwort zur Griechenland-Hilfe fasziniert, ist dieses "wir müssen". Mit "wir" meinen Sie ja den Steuerzahler, denn welches Geld landet sonst in der Staatskasse? sicher nicht aus der Industrie - dort gibt es Abschreibungen (Steuergelder), Subventionen (Steuergelder), Staatshilfen (Steuergelder) usw.
Nun haben wir das faszinierende Phänomen, das die Griechen ihre Schulden nicht zahlen können, die sie z.B. bei den deutschen Banken haben. Das Geld haben aber die Banken den Griechen geliehen - zu einer Zeit, als die Bonität noch gut war. Jetzt aber wollen die Banken nichts mehr verleihen. Soweit ok - aber jetzt springt die EU und DE ein, um die Schulden zu bezahlen. Bedeutet: WIR Steuerzahler zahlen die Zinsen der Griechen, die sie bei deutschen Banken haben und nehmen dafür bei deutschen Banken Kredite auf.
Besser kann man doch als Bank gar keinen Gewinn machen! Wäre es da nicht einfacher, wir würden das Geld gleich an die Bank überweisen?
Ich empfinde es auf jeden Fall dreist von der Politik, den Bürger derartig zu melken - und im gleichen Atemzug zu verkünden, das kein Geld für Strassenbau, Schulen, Ausbildung usw vorhanden ist. Bitte nicht mit der platten Antwort "grosser Zusammenhang" reagieren. sondern die Frage beantworten: Wer bekommt das Geld in Griechenland und was wird damit an wen bezahlt?
Sehr geehrter Herr Bulenz,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich freue mich, dass Sie sich als Baden-Württemberger auch für mich als Niedersachsen interessieren und die Fragen und Antworten meines Profils studieren. Allerdings ist mir nicht aufgefallen, dass ich in meiner Antwort zu Griechenland "wir müssen" geschrieben hätte…
Inhaltlich können Sie meine Position auch meiner Antwort an Herrn K. entnehmen, die Sie oben nachlesen können. Ergänzend möchte ich sagen: Die Finanzhilfen bekommt der griechische Staat.
Übrigens: Ihre doch sehr pauschale Kritik an "der Industrie" teile ich nicht. Die von Ihnen erwähnten Vergünstigungen treffen genauso auch auf natürliche Personen zu, nicht nur auf juristische.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Grosse-Brömer, MdB