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Michael Grosse-Brömer
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Frage von Dieter J. •

Frage an Michael Grosse-Brömer von Dieter J. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Grosse-Brömrt,

welche Wichtigkeit hat für Sie die Ampel zur Nährwertangabe?
Besten Dank.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Jobst,

im Verkehrsbereich mag eine Ampelkennzeichnung hilfreich sein, aber bei den Lebensmitteln sehe ich sie als nicht geeignet an. Die Einteilung in „gute“ und „schlechte“ Nahrungsmittel ist der falsche Weg und nicht die richtige Antwort für einen ausgewogenen, selbstbestimmten Lebensstil. Wer so vorgeht, hält den Verbraucher für dumm. So würde z. Bsp. Schwarzbrot wegen des höheren Salzgehalts einen roten Punkt erhalten, Weißbrot hingegen wegen eines geringeren Salzgehalts einen grünen Punkt. Auch Olivenöl würde dann plötzlich auf der roten Liste erscheinen. Doch wenn man zu Öl bzw. Fett innerhalb einer ausgewogenen Ernährung greift, ist es wichtig, dass man in der entsprechenden Lebensmittelsparte sich für das optimale Produkt entscheidet. Doch jede Rot-Stigmatisierung verhindert von vornherein innovative Produktentwicklungen im Fett- oder Zuckerbereich mit einer besseren Zusammensetzung.

Der Verbraucher braucht meines Erachtens klare, nachvollziehbare Informationen und keine Fernsteuerung. Die Zahlen zum Beispiel in Großbritannien belegen dies, wo es die Lebensmittelkennzeichnung vereinzelt gibt. Inzwischen ziehen immer mehr britische Supermärkte die Ampelkennzeichnung zurück, denn die englische Bevölkerung hat trotz dieser Kennzeichnung stärker mit Übergewicht zu kämpfen als je zuvor.

Eine Kennzeichnung kann immer nur eine zusätzliche Hilfestellung sein. Wichtig ist jedoch ein einheitliches System mit leicht verständlichen Angaben. Dabei ist die Angabe des Brennwertes in Bezug auf die Portion und bezogen auf die empfohlene Tagesration auf der Vorderseite der Packung elementar.

Auch die Lebensmittelindustrie ist weiterhin gefragt. Jeder sollte zumindest den Kaloriengehalt auf der Vorderseite der Verpackung in gleichem Logo auszeichnen. Einige Produzenten tun dies bereits. Das erleichtert die Vergleich- und Erkennbarkeit. Dies würde einen weiteren Anreiz zur Entwicklung innovativer Produkte, z. Bsp. mit einem geringeren Kaloriengehalt setzen.

Mit freundlichen Grüßen
M. Grosse-Brömer, MdB

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