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Michael Grosse-Brömer
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Frage von Hans - Peter P. •

Frage an Michael Grosse-Brömer von Hans - Peter P. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Grosse - Brömer,

wir hören es aus aller Munde: Die Zukunft unseres Landes liegt im Export von Hochtechnologie. Das bedeutet für mich, dass diese Technologie hier in Deutschland nicht nur produziert sondern auch entwickelt wird. Ich fürchte mich vor dieser Zukunft, wenn ich die Schulpolitik oder besser noch die Schulrealität in dieser Zeit betrachte.

Ich frage mich: Wie soll eine international wettbewerbsfähige Elite (das Wort ist nicht beliebt, aber nicht alle können Wissenschaftler werden) ausgebildet werden, wenn an unseren allgemeinbildenden Schulen immer mehr gekürzt wird. Wer will mir z. B. erklären, dass das Abitur nach 12 Jahren besser ist als nach 13 Jahren? Wie sollen die Schüler in kürzerer Zeit den gleichen Stoff besser lernen, ohne dass die Lehrbedingungen verändert werden?

Sowohl Universitäten als auch Handwerkliche Ausbildungsbetriebe beschweren sich seit langem über die mangelhafte Vorbereitung durch die allgemeinbildenen Schulen. Die Lehrer – von der Grundschule bis zum Gymnasium – haben keine Handhabe, Leistung von den Kindern zu fordern. Und viel zu wenige Eltern unterstützen die Lehrer in ihrer eigentlichen Aufgabe, nämlich die Kinder auf das spätere Leben vorzubereiten.

So, nun meine Fragen an Sie als Kandidaten für den Bundestag:

• Welche Priorität hat für Sie die Ausbildung unserer Kinder?
• Halten Sie die Lehrerausbildung in der jetzigen Form für zeitgemäß?
• Wie stellen Sie sich das ideale Schulsystem (Ausbildungssystem) vor?

Ich feue mich sehr auf Ihre Antwort und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen
Hans – Peter Prigge
Dipl.-Ing.

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Sehr geehrter Herr Prigge,

ich gebe Ihnen in Ihren grundsätzlichen Überlegungen völlig Recht. Deutschlands Zukunft hängt von den späteren Leistungen unseren Kindern ab. Als Vater zweier Kinder ist es schon mein ganz persönliches Interesse, dass Kinder so gut wie möglich ausgebildet werden. Bildung darf auch in Zukunft nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. An diesem Grundsatz müssen wir auch zukünftig festhalten. Ich verstehe hingegen nicht, wieso ein Abitur nach 12 Jahren schlechter sein soll, als eines nach 13 Jahren. Im internationalen Vergleich ist das Abitur nach 12 Jahren nicht "Turbo", sondern längst Standard. Übrigens auch in Finnland, das bei den Pisa-Studien herausragend abschneidet. Fest steht, dass sich unsere jungen Leute im Berufsleben in einer globalisierten Welt einer internationalen Konkurrenz stellen müssen. Diese ist zwar nicht besser, jedoch meistens deutlich jünger als unsere Absolventen. Während in den meisten Ländern ein Berufseinstieg mit 23 Jahren erfolgt, sind unsere Studenten zu diesem Zeitpunkt gerade mit den Zwischenprüfungen beschäftigt. Daher war die Schulzeitverkürzung dafür gedacht, die Schüler ein Jahr früher mit Ausbildung oder Studium beginnen und entsprechend ein Jahr früher im Beruf stehen zu lassen. Die Verkürzung der Gymnasialzeit ist eine Chance und wurde übrigens nicht von der Politik alleine, sondern an einem "runden Tisch" zusammen mit Vertretern aus Lehrer-, Schüler- und Elternschaft entschieden. Angesichts der gestiegenen Wochenstundenzahlen für die Schüler sollte man jedoch darüber nachdenken, ob alle Lerninhalte weiter unverzichtbar sind.

Ob die Ausbildung der Lehrer noch zeitgemäß ist, kann ich leider nicht beurteilen. Ich kenne unglaublich engagierte Lehrerinnen und Lehrer aus der Erfahrung mit der schulischen Betreuung meiner Kinder. Ich habe allerdings auch von Lehrern gehört, dass nicht jeder neue Kollege der pädagogischen Arbeit vollauf gewachsen ist. Aber ist das nicht in jedem Beruf so?

Das ideale Schulsystem fördert natürlich jeden Schüler nach seinen individuellen Fähigkeiten. Es stehen ausreichend gut ausgebildete und vorbildhafte Lehrer zur Verfügung und die Schulen und Universitäten sind in einem perfekten System natürlich perfekt ausgestattet. Dies ist natürlich die Idealvorstellung. Die Exzellenz-Initiative von Ministerin Schavan hat dieses Ideal zur Grundlage.

Schulpolitik ist, wie Sie vielleicht wissen, die Angelegenheit der einzelnen Bundesländer. Falls Sie in diesem Punkt praxisnah informiert werden möchten, wenden Sie sich bitte an den für Tostedt zuständigen Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke ( heiner@schoenecke.de ).

Mit freundlichen Grüßen

M. Grosse-Brömer, MdB

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