Frage an Michael Gerdes von Heribert H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Gerdes,
als Mitglied des Ausschusses für Technikfolgenabschätzung dürfte Ihnen die Bedrohung unseres Grundwassers durch "unkonventionelle" Erdgasförderung nicht verborgen geblieben sein.
Meine Frage: Wie wollen Sie verhindern, dass durch einen ungehinderten Ausbau der Bohrstellen in ganz NRW (unter anderem im direkten Umfeld der Halterner Sande, aus denen 3 Millionen Menschen ihr bisher noch sauberes Trinkwasser beziehen) eine Verseuchung der unwiederbringlichen Wasservorräte erfolgt?
Werden Sie auf einer Änderung des Bergrechts und auf strikter Anwendung aller relevanten Umweltgesetze bestehen?
Werden Sie Ihre Parlamentskollegen überzeugen, dass man von dieser Technik besser die Finger lässt, die uns höchstens eine 1,6%ige Verringerung der Abhängigkeit von russischem Gas, aber eine dauerhafte Trinkwasserverseuchung und großflächige Landschaftszerstörung (alle 2 km ein Bohrturm!!!) bringen wird?
Im "Superwahljahr" 2011 bin ich auf Ihren politischen Kurs gespannt. Durchlavieren oder Kante zeigen?
Mit besten Grüßen aus Ihrem Wahlkreis
Heribert Houben
Sehr geehrter Herr Houben,
zu dem von Ihnen angesprochenen Thema gibt es noch viele offene Fragen. Noch ist nicht klar, ob die Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten sinnvoll ist und wie groß die Risiken tatsächlich sind. Mit Blick auf die Berichte aus den USA über die Folgen des sog. Frackings kann ich die geäußerten Zweifel gut nachvollziehen, das gilt insbesondere für die Bedenken der örtlichen Wasserversorger. Deshalb finde ich es richtig, dass die Landesregierung NRW die Erkundungsarbeiten zunächst gestoppt hat und nun ein wissenschaftliches Gutachten anfertigen lässt. Mit den dann vorliegenden Erkenntnissen lassen sich die Gefahren und Potenziale hoffentlich besser einschätzen.
Mit freundlichem Gruß
Michael Gerdes, MdB