Frage an Michael Brand von Frank K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Brand,
in Ihrer Antwort auf die Frage zu sicheren Herkunftsländern verweisen Sie auf den notwendigen Ausbau der Bekämpfung von Fluchtursachen. In diesem Kontext folgende Frage:
Wirksame Entwicklungspolitik erfordert insbes. auch eine kohärente Handels- und Agrarpolitik. So fordert das BMZ im Rahmen des sog. "Marshallplans mit Afrika" u.a. den Stopp von schädlichen Exporten nach Afrika, den gezielten Ausbau von Wertschöpfung vor Ort und den Schutz lokaler Binnenmärkte in Entwicklungsländern vor globaler Konkurrenz. Wie stehen Sie bzw. Ihre Partei zum Abbau von schädlichen Agrarexporten nach Afrika? Welche Maßnahmen wären hierzu konkret für die nächste Legislaturperiode geplant?
Vielen Dank!
Sehr geehrter Herr K.,
bei der Vorstellung des "Marshallplans mit Afrika" hat Entwicklungsminister Gerd Müller treffend eingefordert zu begreifen, "dass Afrika nicht der Kontinent billiger Ressourcen ist, sondern die Menschen dort Infrastruktur und Zukunft benötigen". Ich teile diese Einschätzung. Perspektiven zu schaffen vor Ort, ist eine große wie notwendige Aufgabe. Dazu gehört insbesondere auch der Agrarsektor. Schädliche Agrarexporte und falsche Subventionen müssen vermieden werden. Hier braucht es auch Korrekturen auf EU-Ebene, hin zu einem fairen Handel.
Spannend finde ich die konkreten Zeilen in einer Publikation des BMZ von Dezember 2016 zu Agrarexporten, dort heißt es:: „im Jahr 2015 wurden nur 3,0 % der deutschen Agrarexporte nach Afrika und 0,7 % der deutschen Agrarexporte in die am wenigsten entwickelten Länder (LDC) ausgeführt. (…) Diese Zahlen verdeutlichen, dass deutsche Agrarexporte in diese Länder kaum negativen Einfluss haben können und demnach auch nicht die heimische Produktion zum Erliegen bringen. Eine Einschränkung der deutschen Agrarexporte in Entwicklungsländer hätte daher kaum positive Auswirkungen auf die dortige inländische Erzeugung.“
Danke, dass Sie ein wichtiges Thema in den Mittelpunkt rücken.
Es grüßt,
Michael Brand