Michael Bischoff
SPD
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Frage von Hans-Jürgen D. •

Frage an Michael Bischoff von Hans-Jürgen D. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Bischoff,

der Energie- und Rohstoffhunger der Weltbevölkerung ist unglaublich groß und wächst stetig an (z.B. durch Schwellenländer). Sowohl die Gesamtkapazität, als auch die Förderungsmöglichkeiten von fossilen Brennstoffen und Rohstoffen im allgemeinen ist begrenzt. Dies schafft nicht nur bei uns enorme Preissteigerungen, sondern setzt auch den sozialen Frieden weltweit (insbesondere in Entwicklungsländern) aufs Spiel. Was wollen Sie konkret tun ?

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Dietsch,

der Energiehunger von Industrie- wie Schwellenländern wird maßgeblich davon bestimmt, dass die Chancen zur Einsparung von Energie bzw. zur Verwendung regenerativer Energieträger nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft worden sind. Das halte ich für das Hauptproblem, dass als erstes angegangen werden muss. Und zwar auch unter dem Motto "global denken, lokal handeln".

Auch wenn die CSU den alten Slogan "Atomkraftgegner überwintern ..." gerne wieder reaktivieren möchte, wissen die meisten Bürger doch ganz genau, dass gerade die Konkurrenz um Rohstoffe (auch beim Uran) schon heute soziale Unruhen (z.B. in Nigeria oder Mittel- und Südamerika), kriegerische Konflikte (in den Transitländern von Öl und Gaspipelines) und massive Abhängigkeiten hervorruft. Und schließlich ist es für mich wie für viele andere ökologisch verantwortlich denkende Menschen in der SPD und in anderen Parteien auch eine moralische Frage, ob zwei oder drei Generationen derartigen Raubbau an der Schöpfung betreiben dürfen.

Generell ist es auch ein Gebot der ökonomischen Vernunft, die eigene Volkswirtschaft so weit wie möglich von importierter Energie abzukoppeln und durch Energieeinsparung und regenerative Gewinnung die Klimaentwicklung zumindest so gut wie möglich zu beeinflussen.

Konkret sollte auf bayerischer Ebene die Attraktivität des Nah- und Regionalverkehrs durch Einsatz der vom Bund an den Freistaat gegebenen Regionalisierungsmittel massiv verbessert werden, öffentliche Gebäude sollten mit Förderprogrammen und Benchmarking in ihrem Energiebedarf minimiert werden (damit der Staat mit gutem Beispiel vorangeht) und es sollte z.B. bei der Übernahme der Kosten der Unterkunft von ALG-II-Beziehern durch die ARGEn die energetische Sanierung massiv gefördert und nicht behindert werden, so wie dies zur Zeit der Fall ist. (Denn sonst führt der Energieverbrauch zu zusätzlicher sozialer Benachteiligung).

Die Erfahrungen, die ich zu diesem Thema - u.a. durch Initiativen für und Beteiligung an Bürgerwind- und PV-Anlagen sowie durch die energetische Sanierung meines Hauses auf NF-30-Niveau - gewonnen habe, werde ich ebenfalls gerne im Bayerischen Landtag einbringen.

Viele Grüße nach Neustadt

Michael Bischoff