Michael Badura Ratsmitglied in Dortmund
Michael Badura
Tierschutzpartei
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Frage von Kevin F. •

was halten sie von einer Cannabis Legalisierung?

Michael Badura Ratsmitglied in Dortmund
Antwort von
Tierschutzpartei

Sehr geehrter Herr F.,

vielen Dank für die Einreichung Ihrer Frage zum Thema Cannabis.

Sehr gern stelle ich unseren Standpunkt zum Thema Cannabis dar:

Anstatt Cannabis weiter zu kriminalisieren und so den Anreiz des Verbotenen und den Einstieg in den Schwarzmarkt, besonders für Jugendliche, zu fördern, plädieren wir für die Legalisierung, um endlich einen rechtlichen Rahmen schaffen zu können, der junge Menschen schützt! Nur aufgrund der Illegalität und dem damit einhergehenden Kontakt zu kriminellen Dealer:innen, die auch Crystal Meth oder Heroin verkaufen, ist Cannabis so sehr Einstiegsdroge.

Besonders wichtig ist uns dabei, dass die Sorten von Cannabis legalisiert werden, die als „Nutzhanf“ deklariert sind und zur Verarbeitung für Lebensmittel, Öle und Fasern verwendet werden. Der THC- Anteil ist bei diesen Sorten so gering, dass sie als Rausch- oder Arzneimittel ungeeignet sind. Wir wollen also nicht den Drogenkonsum, häufig verbunden mit Tabakkonsum, fördern, sondern vor allem von anderen Verwendungsmöglichkeiten der Pflanze profitieren. Da die verschiedenen Sorten für Laien allerdings schwer unterscheidbar sind, können nicht nur einzelne legalisiert werden.

Doch auch darüber hinaus überwiegen die Argumente für eine Legalisierung: Cannabis-Konsum ist gesellschaftlich nicht schädlich, höchstens individuell, wobei selbst das bestritten wird. Es tut niemandem anderen weh, anders beispielsweise als Fleischkonsum den Tieren oder Fliegen unserer Umwelt. Warum sollte also ausgerechnet ein relativ harmloses Rauschmittel verboten sein, wo doch auch Alkohol und Rauchen erlaubt sind? Bei der Abwägung zwischen Freiheitsrechten und dem Schutz möglicher Konsument:innen vor sich selbst, ist im Fall von Cannabis die Kriminalisierung unserer Meinung nach nicht gerechtfertigt.

Unser Ziel: Cannabis wird auch in Deutschland aus den strafrechtlichen Regelungen des Betäubungsmittelgesetzes herausgenommen. Stattdessen wird ein sehr strikt kontrollierter, legaler Markt eröffnet. Damit wird dem Schutz von Minderjährigen besser Rechnung getragen als bisher, da erst in einem solchen Markt das Verbot, Cannabis an Minderjährige zu verkaufen, wirksam überwacht werden kann. Wir sind überzeugt, damit den Jugendschutz stärken und die Risiken reduzieren zu können. Und ganz pragmatisch: Ähnlich wie bei der Schaumwein- oder Tabaksteuer, könnten Cannabis-Produkte auch verteuert und damit unattraktiver gemacht sowie Steuergelder gewonnen werden.