Frage an Menko Oldewurtel von Detlev K. bezüglich Gesundheit
Zum Thema medizinische Versorgung in unserer Region – Schwerpunkt Krankenhausversorgung
Beim Bürgerentscheid zum Thema Zentralklinik hat sich die Mehrheit der im Landkreis Aurich lebenden Bürger gegen den Erhalt der alten Klinikstandorte entschieden und einen Neuanfang mit einer zentralisierten Lösung gefordert.
Emden hat in dieser Sache anders entschieden und somit den Bau einer gemeinsamen Zentralklinik verhindert.
Es muss jetzt aber etwas in dieser Angelegenheit passieren und da ist die Politik gefordert.
Laut Gutachten wurde immer von einer Verbundlösung mehreren Standorten abgeraten, für diese Lösung soll aber jetzt ein Konzept von der Trägergesellschaft erarbeitet werden. Das fordert die Politik! Begeht man hier nicht einen großen Fehler?
Dieses Bestreben unserer gewählten Politiker steht konträr zu dem im Bürgerentscheid niedergelegten Willen im Landkreis Aurich. Die Bürger wollen einen Neuanfang!
Momentan steht die Klinik noch im Niedersächsischen Krankenhausplan und das sollte auch so bleiben. Sollte die Politik jetzt eine Abwicklung der Trägergesellschaft beschließen, fliegt das angedachte Klinikum aus dem Niedersächsischen Krankenhausplan und zugedachte Fördergelder in dreistelliger Millionenhöhe gingen verloren.
Hannover hat ein zukunftsorientiertes Konzept gefordert und würde dieses auch finanziell unterstützen.
Wie ist dazu Ihre Einstellung und was werden Sie persönlich zu einer Verbesserung der Situation unternehmen?
Wie stehen Sie zu einer Privatisierung der Kliniken?
Moin Herr K.,
sie haben korrekt interpretiert, dass durch die Bürgerentscheide die Zentralklinik abgelehnt wurde. Grundsätzlich sehe ich in einer etwaigen Verbundlösung einen großen Nachteil: Die Qualität der Behandlung wird durch nicht gegebenen Wettbewerb sinken.
Hannover fordert zu recht ein tragfähiges Zukunftskonzept. Dieses hätte in Grundzügen schon vor der Ablehnung der ZK erstellt werden müssen. Es werden definitiv nicht alle Stationen an den Standorten bestehen bleiben können. Es wäre jedoch fatal, wenn die Grundversorgung (i.A. Chirugie und Innere) in Norden oder Aurich abgezogen werden würde.
Die FDP setzt sich in ihrem Wahlprogramm für eine bessere finanzielle Ausstattung des Gesundheitssystems ein. Hierfür soll der Basisfallwert wenigstens auf ein mittleres Niveau angehoben werden. Dafür werden wir uns bei den Krankenkassen stark machen.
Eine Privatisierung ist nicht zwingend immer negativ behaftet, jedoch hat sich der Landkreis jeglicher Gestaltungsmöglichkeit, durch die alleinige Konzentration auf ein Projekt ZK, beraubt.
Ich sehe ein aufrechterhalten der Planungen zur ZK im Krankenhausplan durchaus als Kritisch an, da hierdurch ein falsches Signal oder sogar die Behinderung realistischer Veränderungen an den Standorten AUR/NOR einhergehen kann.
Mit liberalen Grüßen
Menko Oldewurtel