Frage an Melanie Huml von Dirk S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Huml,
viele bayer. Schüler müssen die MNB auch im Unterricht tragen – viele Stunden lang ohne nennenswerte Pausen. So lange Tragezeiten ohne Pausen sind selbst unter klinischem Personal die Ausnahme.
Viele medizin. u. psycholog. Experten weisen auf Folgen des Tragens von MNB bei Kindern hin: vermind. Sauerstoffaufnahme, Störung der sozialen Interaktion, Angststörungen, ...
Viele Studien belegen, dass Kinder im Corona-Infektionsgeschehen nur wenig Bedeutung haben, z.B. zeigte die Uni Bochum, dass nicht nur jüngere, sondern auch ältere Kinder und Jugendliche weit weniger infektiös sind als Erwachsene.
Lt. Homepage des Bayer. Landesamtes f. Gesundheit u. Lebensmittelsicherheit (24.10.2020):
Seit Beginn der Pandemie bis heute sind in Bayern nur 4,4% der Covid-19-Fallzahlen den 0- bis 9-Jährigen und nur 9,7% den 10- bis 19-Jährigen zuzuordnen.
Während die Inzidenz in der KW 42 bei den 5- bis 14-Jährigen nur bei 35 pro 100000 lag, betrug sie bei den 15- bis 34-Jährigen sogar 80 und bei den 35- bis 59-Jährigen 53.
Trotz dieser eindeutigen Faktenlage dürfen Mitarbeiter in den meisten Firmen ihre MNB absetzen, sobald sie ihren Arbeitsplatz erreicht haben, während weit weniger infektiöse Schulkinder (ab der 5. Klasse, vielerorts ab der 1. Klasse) auch auf ihrem Sitzplatz eine MNB tragen müssen.
Lt. RKI-Lagebericht (20.10.2020) spielen Schulen für das Corona-Infektionsgeschehen nur eine sehr untergeordnete Rolle – die meisten Infektionen finden im priv. und betriebl. Umfeld statt.
Eine faktenbasierte Nutzen-Risiko-Abwägung der Corona-Maßnahmen würde dazu führen, die Maßnahmen bei den Schulkindern zu lockern und den Fokus auf die Erwachsenen zu legen.
Ich bitte Sie (als Unterzeichnerin der bayer. Verordn.):
Haben Sie das Wohl der Kinder im Blick.
Schaffen Sie die Maskenpflicht für Schüler der Klassen 1 bis 8 im Unterricht an bayer. Schulen ab (wg. des geringen Infektionsgeschehens in diesem Alter).
Wie stehen Sie dazu?
Freundliche Grüße
Dirk Schneiderbanger
Sehr geehrter Herr Schneiderbanger,
das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS) bzw. einer sogenannten Alltagsmaske verhindert, dass erregerhaltige Tröpfchen direkt in voller Konzentration beim Gegenüber ankommen. Sie sind daher ein Mittel (wie dies auch das Robert Koch-Institut empfiehlt), um die Ausbreitungsgeschwindigkeit von COVID-19 in der Bevölkerung zu reduzieren und Risikogruppen zu schützen. Untersuchungen belegen ihre Wirksamkeit und zeigen, dass das Tragen von Alltagsmasken nicht gesundheitsschädlich ist. Täglich tragen hunderttausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Pflegende oder Ärzte den Großteil des Tages eine Maske. Hierbei zu beachten ist jedoch, dass medizinisches Personal auch häufig medizinische Schutzausrüstung trägt, d.h. vor allem Masken, die spezielle Anforderungen erfüllen, die nicht nur den Fremd- sondern auch den Eigenschutz ausgelegt sind (z. B. FFP-2- oder FFP-3-Masken). Auch das Thema Sauerstoffmangel bzw. die vermeintliche Rückatmung spielt bei Alltagsmasken, die in der Regel aus Stoff hergestellt sind, im Prinzip keine Rolle. CO² ist ein Gas und bleibt nicht im Stoff hängen. Mit jedem Atemzug kommt genügend frische, sauerstoffreiche Luft in die Lunge.
Auch jüngere Menschen und Kinder können sich mit SARS-CoV-2 infizieren; sie entwickeln aber im Vergleich zu Erwachsenen häufig nur schwache Symptome. Inwieweit jüngere Menschen als schwach symptomatische Virusausscheider möglicherweise eine besondere Rolle im Infektionsgeschehen spielen, ist noch nicht abschließend geklärt.
Freundliche Grüße
Melanie Huml, MdL
Staatsministerin