Frage an Melanie Huml von Heinz K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Huml,
es war doch voraussehbar, das in diesem Jahr mehr Grippe Impfstoff gebraucht wird.
Warum hat man nicht früher reagiert und mehr Impfstoff bestellt bzw. auf Lager gelegt.
In meiner Hausarztpraxis ist der Impfstoff seid fast zweie Wochen ausgegangen.
Die letzte Info ist das wahrscheinlich erst im November eine neue Lieferung zu erwarten ist.
Könnte man da nicht besser Planen.
MfG
Heinz Karl
Sehr geehrter Herr Karl,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Eine Grippe-Impfung ist in Corona-Zeiten besonders wichtig. Sie schützt vor schwer verlaufenden Influenza-Infektionen und kann das Risiko für eine möglicherweise besonders schwer verlaufende Doppelinfektion mit dem Coronavirus senken.
Zugleich stärkt die Grippe-Impfung unser Gesundheitssystem vor einer möglichen Überlastung. Denn mit Blick auf hohe Corona-Infektionszahlen brauchen wir möglichst viele freie Betten in den Krankenhäusern, daher gilt es zu verhindern, dass gleichzeitig viele Grippe- und Corona-Erkrankte in den Kliniken behandelt werden müssen.
Aus diesen Gründen haben wir als Bayerische Staatsregierung bereits am 24.06.2020 beschlossen, rund eine halbe Million Impfdosen gegen die saisonale Influenza zu bestellen. Auch die Vertragsärzte waren angehalten, sich auf einen höheren Bedarf an Grippe-Impfstoff im Herbst/Winter 2020/2021 vorzubereiten.
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat 550.000 Impfdosen gekauft, als die Ärzte ihre Bestellungen bereits getätigt hatten. Dadurch haben wir es geschafft, dass zusätzlicher Grippe-Impfstoff für Bayern in großer Menge zur Verfügung steht. Wir konnten dadurch rund ein Drittel mehr Impfungen garantieren, als in den vergangenen Jahren durchschnittlich nachgefragt worden sind.
Ende November wurde der zusätzlich beschaffte Grippe-Impfstoff über die Apotheken an die Ärzte ausgeliefert. Unsere vorangegangene Abfrage bei den Hausärzten hatte einen Bedarf von zunächst rund 438.000 Impfdosen ergeben. Rund 3.600 Praxen hatten sich an der Abfrage beteiligt. Wir haben also mit der Beschaffung unserer 550.000 zusätzlichen Impfdosen eine gute und notwendige Entscheidung getroffen. Dem Bayerischen Apothekerverband (BAV) und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) danke ich für die Unterstützung bei der Abfrage und Verteilung.
Der Höhepunkt der Grippesaison ist üblicherweise im Januar und Februar. Um einen wirksamen Impfschutz aufzubauen, braucht das Immunsystem etwa zwei Wochen. Die Impfung muss jedes Jahr aufgefrischt werden. Das liegt daran, dass sich Grippeviren leicht verändern können. Daher muss die Zusammensetzung des Impfstoffs für jede Grippesaison angepasst werden.
Mit freundlichen Grüßen
Melanie Huml
Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales