Frage an Melanie Huml von Martin S. bezüglich Gesundheit
Werte Frau MdB Huml,
in der Sendung "Menschen bei Maischberger" vom 23.3.2017 ( siehe
http://mediathek.daserste.de/Maischberger/Cannabis-und-Kokain-Sollen-Drogen-freig/Video?bcastId=311210&documentId=41724870 ) haben Sie aus der sogenannten Vier-Säulen-Politik der Bundesregierung in Sachen Drogen eine Drei-Säulen-Politik gemacht. So habe ich in der Sendung gesehen, dass sie die "Überlebenshilfe" ausgelassen haben.
Hinsichtlich der hohen Anzahl von Drogentoten in Bayern (siehe http://www.br.de/nachrichten/drogentote-bayern-rauschgift-100.html ) möchte ich gerne wissen, ob das nur in Bayern so ist?
mfg,
Sehr geehrter Herr Steldinger,
die bayerische Suchtpolitik beruht und beruhte auf drei Säulen:
1. Prävention (Verhaltens- und Verhältnisprävention),
2. Repression im Bereich der illegalen Suchtmittel und - soweit geboten - Einschränkung der Verfügbarkeit von legalen Suchtmitteln und
3. Hilfe, Beratung und Therapie sowie Nachsorge für Betroffene.
Die Sicherung des Überlebens ist integraler Bestandteil von Hilfeleistungen bei jeder medizinischen und sozialen Notlage und somit auch ein Basiselement der bayerischen Angebote der Drogenhilfe. Sie gehört damit in Bayern zur dritten Säule.
Eine sog. „4. Säule Überlebenshilfen“, die wohl nur als Umschreibung für eine staatlich tolerierte Verabreichung von Heroin an suchtkranke Menschen dient, konterkarierte aber die vielschichtigen präventiven Anstrengungen von Staat, Gesellschaft und Familie. Das befürworte ich daher nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Melanie Huml, MdL
Staatsministerin