Frage an Melanie Huml von Lothar K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Gesundheitsministerin,
in den letzten Tagen wurde die Überlastung der Notaufnahmen thematisiert und die Leute aufgefordert sich zunächst an den örtlich diensthabenden Arzt zu wenden. Um diesen zu erfahren muss man zunächst die 116117 anrufen. Nur ist diese Nummer so überlastet, dass diese nicht erreichbar ist. Es kommt eine Bandansage, dass die Nummer überlastet ist und man später wieder anrufen soll. Und es kommt ein Hinweis, dass man im Internet nachsehen soll. Dort finde ich aber nur die Informationen dass es z. B. für Stadt- und Landkreis einen augenärztlichen Notfalldienst gibt. Aber um zu erfahren wer Dienst hat muss ich wieder die 116117 anrufen, die mir aber sagt, dass ich im Internet nachsehen soll weil die Nummer überlastet ist. Das ist ein ganz schlechter Witz.
Das einzige Mal, dass ich wusste welcher Arzt im Landkreis Bamberg für Bischberg Notfalldienst hatte, war als mein Hausarzt seine Praxis für eine ganze Woche schloss mit der Begründung dass er sieben Tage lang nächtlichen Notfalldienst habe. Früher stand so etwas im Amtsblatt der Gemeinde, die an jeden Haushalt verteilt wird.
Weder die Nichterreichbarkeit der Nummer 116117 noch eine Nichtinformation im Internet noch die komplette Schließung einer Hausarztpraxis mit der Notdienstbegründung ist für mich als Patient oder wenn ich für jemand anderen ärztliche Hilfe brauche akzeptabel. Wenn ich länger brauche um herauszukriegen welcher Hausarzt Dienst hat als von Bischberg in die Notaufnahme des Bamberger Krankenhauses zu fahren oder mich fahren zu lassen muss ich die Notaufnahme in Anspruch nehmen, selbst wenn mir eigentlich der diensthabende Hausarzt genügen würde.
Wollen und werden Sie diese unbefriedigenden Zustände ändern?
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Kindermann
Sehr geehrter Kindermann,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 18. Februar 2015, in der Sie mir Ihre Erfahrungen mit der Notrufnummer schildern.
Nicht nur die Notaufnahmen der Krankenhäuer sondern auch die bundesweit geltende Bereitschaftsdienstnummer 116 117 wurde von der diesjährigen Grippewelle an die Grenze der Belastbarkeit geführt. So haben nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), die für den ärztlichen Bereitschaftsdienst zuständig ist, in Bayern allein an den Februarwochenenden über 60.000 Patienten über die Rufnummer 116 117 einen Bereitschaftsarzt angefordert.
Dennoch muss selbstverständlich gewährleistet sein, dass auch bei hoher Inanspruchnahme die Vermittlung eines Arztes außerhalb der Sprechstundenzeiten gewährleistet ist. Die KVB verweist daher, wie Sie selbst erwähnt haben, Anrufer in der Warteschleife und auch auf weitergehende Informationen in ihrem Internetangebot. Hier sind die fachärztlichen Bereitschaftsdienste aufgeführt. Es findet sich beispielsweise aber auch ein Verweis auf jeweils nahegelegene allgemeinärztliche Bereitschaftspraxen. So befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Gemeinde Bischberg die Bereitschaftspraxis Bamberg, die auch an Wochenenden jeweils von 09:00 bis 21:00 Uhr durchgängig geöffnet ist.
Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie verärgert sind, in einer gesundheitlichen Notlage nicht sofort einen kompetenten Ansprechpartner erreicht zu haben und bedauere dies außerordentlich. Auch wenn es in Einzelfällen immer wieder einmal Probleme geben kann, liegen dem Gesundheitsministerium aber keine Anhaltspunkte für generelle strukturelle Unzulänglichkeiten der Bereitschaftsdienstvermittlung unter der Rufnummer 116 117 vor.
Für den Bericht Ihrer Erfahrung danke ich Ihnen sehr. Eine solche Rückmeldung ist für mich sehr wichtig, um Unzulänglichkeiten nachgehen und diese aufzuklären zu können.
Für Ihre Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen
Melanie Huml, MdL