Frage an Max Burger-Heidger von Bernhard P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Integration ist keine Einbahnstraße, so hört man öfters. Was fällt Dir dazu ein?
Lieber Bernhard,
am Freitag, 17.3. bin ich zusammen mit Deinem Anwaltskollegen Memet Kilic, dem Vorsitzenden des Bundesausländerbeirates unterwegs, um im Landkreis Rottweil in Gebetshäusern, bei türkischen Kultur- und Sportvereinen und bei einer Elternvereinigung Antworten auf genau diese Frage zu bekommen. Ich lade Dich herzlich dazu ein, uns dabei zu begleiten.
Zum dem von Dir angesprochenen Thema "Integration ist keine Einbahnstraße" habe ich in Vorbereitung der o. g. Besuche, kürzlich unter http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/002661.html zufällig einen interessanten Beitrag einer christlichen und muslimischen Trägerorganisationen der Initiative “Christlich-islamische Friedensarbeit in Deutschland” gelesen, der ohne nur ein Wort über den an sich indiskutablen "Gesprächsleitfaden Einbürgerung" der baden-wüttembergischen Landesregierung zu verlieren, mit wenigen Sätzen genau meinen Ansatz zur Beantwortung Deiner Frage trifft:
Integration ist keine einseitige Bringschuld der Minderheit, sondern muss von beiden Seiten geleistet werden und verändert beide Seiten. Ein entscheidender Grund für die heutigen Spannungen liegt in einer verfehlten Ausländerpolitik, die jahrzehntelang unter dem Grundsatz stand, Deutschland sei kein Einwanderungsland. Integration sei bestenfalls halbherzig betrieben worden, weshalb viele Zuwanderer, nicht nur Muslime, sich in ein “abgekapseltes Privatleben” zurückgezogen haben. Die Rede von “Parallelgesellschaften” sei hingegen unangemessen und gefährlich. Wir leben alle in einer Gesellschaft.
Ich darf Dich zur Beantwortung Deiner Frage außerdem zur Lektüre unseres Landeswahlprogramm http://www.gruene-bw.de/fileadmin/gruenebw/dateien/LT-Wahlkampf/LTW-Programm_I.pdf einladen, wo es auf Seite 43 sinngemäß u. a. heißt, daß Integration keine Assimilierung, sondern ein beständiger Prozess gesellschaftlicher Verständigung über die gemeinsamen Grundlagen und Regeln des Zusammenlebens ist.
Das kompltte Landeswahlprogramm ist auch, ansprechend gestaltet als übersichtliches Heftchen, in unserem Info Büro am Rottweiler Friedrichsplatz erhältlich.
Komm doch einfach mal vorbei.
Grüsse auch an Gesine
Dein Max