Frage an Matthias Zimmer von Siegmund K. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Zimmer,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort, zeigt sie doch, dass Ihnen die Bürger Ihres Wahlkreises am Herzen liegen. Leider hat Ihre Antwort mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.
Als Dipl.-Ing., der täglich auf seine mathematischen Fähigkeiten angewiesen ist, kann ich Ihnen versichern, dass ich meine Berechnungen nicht „aus der hohlen Hand schwitze“. Falls eine meiner zugrunde liegenden Annahmen inkorrekt ist, bitte ich Sie mich zu korrigieren.
Ich habe mich bei meinen Berechnungen auf die aktuellen Zahlen der Bundesländer gestützt, die für Sept. bis Mitte Okt. von 10.000 Aufnahmen pro Tag berichten. Somit komme ich auf 3,6 Mill. Zuwanderern pro Jahr, so dass in meiner Annahme von 3 Mill. schon ein saisonaler Rückgang über die Wintermonate berücksichtigt wurde. Ferner habe ich optimistische Ausweisungsquoten unterstellt, die 2x so hoch sind wie bisher, trotz einer 15-fach höheren Gesamtzahl. Auch die 2,4 Mill. neuen Arbeitplätze bis Ende 2019 sind kaum eine pessimistische Annahme.
Auch die Türkei habe ich angesprochen, wobei mit der nicht gebotenen Sicherheit der Auffanglager gemeint war, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass die Flüchtlinge dort verbleiben. Es sind keine Gefängnisse und Deutschland ist letztendlich attraktiver als ein Auffanglager. Es wäre schon ein Erfolg, wenn die 2 Mill. Syrer in der Türkei blieben.
Die Verhinderung des kurzfristigen Familienzuzugs ist begrüßenswert, muss aber wohl noch von der SPD abgesegnet werden?
Bleibt die Frage: Ist jeder, der nicht daran glauben kann, dass der Zustrom in den nächsten Jahren von alleine abnimmt, ein „nicht ernst zu nehmender Mensch“?
Dass sie meine Berechnungen so weit von sich weisen, deute ich als ein Zeichen, dass diese auch bei Ihnen Panik auslösen. Ich bitte Sie deshalb: Statt mit leeren Worthülsen, beruhigen Sie mich mit einer fundierten Gegenberechnung.
Um weitere Missverständnisse zu vermeiden, können Sie mich auch gerne telefonisch kontaktieren.
Sehr geehrter Herr Kleemann,
seien Sie versichert: Von Panik bin ich recht weit entfernt. Der Grundfehler Ihrer Berechnungen liegt an dem ceteris paribus Charakter. Allerdings ist Politik doch ein sehr dynamisches Geschäft, und Modellierungen, wie Sie sie vorgenommen haben, sind nicht dazu geeignet, Grundlage politischen Handelns zu sein. Das haben Sie ja auch durch die Ereignisse der letzten Wochen gesehen.
Eine fundierte Gegenrechnung kann keiner aufmachen, Das wäre unseriös, zumal noch nicht einmal genaue Zahlen über den aktuellen Bestand vorliegen. Hinzu kommt die Frage des Familiennachzugs (mit welchem Faktor wird er berechnet? Wer ist berechtigt, wer nicht?), die Ausweisepraxis für abgelehnte Bewerber, die Wirksamkeit von Asylpaket I (ist noch nicht evaluiert) und der Absprachen mit der Türkei und vieles andere mehr. Deswegen verbieten sich einfache Modellierungen. Die Wirklichkeit ist immer komplexer.
Übrigens: Ich finde es reichlich unverschämt wenn Sie mir leere Worthülsen vorwerfen, das gehört sich nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Zimmer
Weitere Fragen an Matthias Zimmer
literarisch und ästhetisch betrachte finde ich gendergerechte Sprache abstoßend.
Ihre Frage ist so normativ aufgeladen, dass ich es ganz deutlich mache: Ich werde keine Fragen von Querdenkern beantworten.
Der Vorschlag ist populistisch und dumm, trotz der Tatsache, dass der Vorschlagende Mitglied der CDU ist. Manchmal wünscht man sich weises Schweigen.
kritisch. Sehr kritisch.