Frage an Matthias Zimmer von Martin B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Die folgenden Fragen hatte ich bereits gestellt. Ich hänge diesmal Belege an:
Sehr geehrter Herr Dr. Zimmer,
Im Zusammenhang mit dem Mord an den drei israelischen Jugendlichen wird berichtet, dass die palästinensische Autonomiebehörde über einen Etat verfügt, mit dem sie Straftäter in israelischen Gefängnissen unterstützt, auch solche, die etwa wegen eines Mordes an Israelis verurteilt wurden. Die Geldzahlungen an solche Personen betragen zwischen 300 und 3500 Euro monatlich.
Diese Regelungen sind im Statut der PA-Behörde gesetzlich festgehalten.
Zu dem sehr Befremdlichen einer solchen Zahlung kommt, dass ein Großteil des Haushaltes der Palästinenser von der EU, bzw. von den europäischen Staaten, also auch von Deutschland, bestritten wird.
Ich möchte Sie daher fragen, ob eine solche Finanzierung von "Kopfgeld" für Israelis Ihnen oder den zuständigen Ausschüssen bekannt ist?
Können Sie mir sagen, warum eine Finanzierung der PA-Behörde nicht an die Abschaffung einer solchen Regelung geknüpft wird?
Können Sie mir auch sagen, ob die Bundesregierung oder die Europäische Kommission für die Vergabe dieser Gelder verantwortlich ist?
Werden Sie auf eine Abschaffung dieser Regelungen hinarbeiten?
Links:
http://www.jpost.com/Opinion/Op-Ed-Contributors/Crime-pays-for-Palestinian-terrorists-345779
http://honestlyconcerned.info/2014/06/26/ulrich-w-sahm-israel-beschliesst-sanktionen-gegen-gefangene
http://newsletter.cti-newmedia.de/index.php?site=artikeldrucken&nid=1485&sid=NA%3D%3D&id=10892
http://www.hagalil.com/archiv/2014/03/21/terroristen/
http://www.audiatur-online.ch/2014/04/30/europas-unzaehlbare-hilfe-fuer-palaestina/
Sehr geehrter Herr Bernemann,
die Verzögerung in der Beantwortung bitte ich zu entschuldigen. Ich habe mich erst über den Sachverhalt schlau fragen müssen. Hier ist, was mir aufgeschrieben worden ist:
"Die Nahost-Thematik ist ein Schwerpunkt deutscher Außenpolitik, wie Sie auch an der Reise des Außenministers nach Jordanien, Israel und in die Palästinensischen Gebiete erkennen können. Die Bundesrepublik unterstützt die Palästinensischen Gebiete beim Aufbau staatlicher Strukturen, um notwendige Bedingungen für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts zu schaffen. Nur durch eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung wird dieses Ziel zu erreichen sein.
Im Jahr 2013 betrug die bilaterale deutsche Unterstützung über 100 Millionen Euro. Hiervon profitierten zahlreiche Projekte im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, Kultur, humanitären Hilfe und zivilen Krisenprävention. Die deutschen Hilfsgelder werden ausschließlich für konkrete Projekte verwendet, die sorgfältig ausgewählt und geprüft werden. Die Bundesrepublik leistet keine direkte Budgethilfe. Somit ist sichergestellt, dass die deutschen Gelder ausschließlich für unterstützungswürdige Projekte eingesetzt werden.
Die EU leistet ebenfalls einen großen Beitrag zur Unterstützung der Palästinensischen Gebiete. Auch hier kommen zahlreiche Monitoring- und Safeguard-Mechanismen zum Einsatz, die einen Missbrauch der Hilfsgelder verhindern."
Ich ahne, dass dies alles Ihre eigentliche Frage zumindest nach den europäischen Hilfsgeldern nicht beantwortet, empfehle hier aber, die dafür zuständigen EU-Parlamentarier zu befragen; die kontrollieren ja auch den EU-Haushalt. Ich werde dies auch tun, denn mein Interesse an dem Thema haben Sie jedenfalls geweckt.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Matthias Zimmer MdB