Frage an Matthias Zimmer von Norbert M. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Bürgervertreter,
während in Frankreich TGV-Strecken zur Gefahrenabwehr eingezäunt wurden, hat Herr Mehdorn solche Maßnahmen auch nach dem Fuldaer Unfall mit einer Schafherde als zu teuer abgelehnt. Hierdurch hat er die ungezügelte Renditeorientierung der DB zur Erzielung eines größtmöglichen Erlöses aus einem Börsengang offenbart. Auf der gleichen Linie liegt die Planung der Bahn, in Ihrem Wahlkreis durch den Ausbau der Main-Weser-Bahn ein reines Wohngebiet zu ruinieren und vergangene öffentliche Mittel zur Verbesserung eines Naherholungsgebietes zu vergeuden, obwohl bei Investitionen von 250 Mio Euro Raum für gemeinverträglichere Alternativen bestünde. Sind Sie bereit, bei aller Notwendigkeit einer effizienten Verkehrs-Infrastruktur angemessenen Bürgerbelangen gegenüber dem Renditestreben der DB Geltung zu verschaffen, und ggfs. wie?
Sehr geehrter Herr Bürger Meister,
zur Main-Weser-Bahn angeht habe ich bereits in der Presse das Nötige gesagt: ich bin dagegen, weil ich nicht glaube, dass es sinnvoll ist, zusätzlichen Güterverkehr (und Gefahrengüter zumal) durch Wohngebiete zu führen. Aber hier ist die Entscheidung zum Ausbau bereits gefallen und wird sich allenfalls noch gerichtlich verhindern lassen.
Was das Renditestreben der Bahn angeht: Ich habe ja nichts dagegen, wenn ein Unternehmen wie die Bahn effizient arbeitet. Aber richtig ärgerlich wird es, wenn dann notwendige Investitionen in den Ausbau von Bahnhöfen nicht getätigt werden (da gibt es in meinem Wahlkreis einige, die es dringend nötig hätten), und wenn es in den Bahnhöfen an Sauberkeit mangelt. Ich bin nämlich der Meinung dass man den möglichen Börsenwert eines Unternehmens auch daran ablesen kann, wie er mit seiner Infrastruktur umgeht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Matthias Zimmer