Hallo Herr Pawlik, welche Ansatzpunkte sehen Sie um Kleingewerbe vor Amazon und Co eine reale Chance zu geben um in der innerstädtischen Versorgung bestehen zu können?
Seit mindestens 2020 sieht es ja so aus als ob Lokalpolitik Kleingewerbe und Selbständige abschaffen will. Sonderauflagen, Lockdowns, behördliche Willkür, DSGVO (die natürlich nur für kleine Betriebe Abmahnungspotential für Anwälte sicherstellt) etc machen es immer schwerer das städtische Model einer lokalen Versorgung zu ermöglichen - wie steht die AFD und speziell Sie zu Kleinbetrieben?
Guten Morgen Herr K.,
grundsätzlich steht die AfD positiv zu regionalen Anbietern, da ein großer Teil des hier erwirtschafteten Geldes der deutschen Wirtschaft als Kaufkraft erhalten bleibt und es Arbeitsplätze und Existenzen sichert. Die Folgen der Auslagerung vieler Industrien ins Ausland sehen wir derzeit ja auch im Zusammenbruch ganzer Lieferketten und damit erzeugtem Stillstand in einigen Wirtschaftsbereichen.
Persönlich bin ich ebenfalls grundsätzlich gegen eine überbordende Globalisierung und die damit verbundene Verdrängung kleinster und mittelständiger Unternehmen, die gegen die von ihnen erwähnten Konzernen kaum konkurrenzfähig sind. Dass immer mehr Menschen online einkaufen, halte ich ebenso für eine gefährliche Entwicklung, denn dadurch gehen Millionen Arbeitsplätze im Inland verloren.
Lösungsansätze können hier nur die sein, die an die Wirtschaftlichkeit gehen, also den lokalen Anbietern ähnliche Rahmenbedingungen schaffen, und international agierenden Konzernen Schranken bauen. So lange das im Internet erworbene Produkt trotz kostspieliger Transporte über tausende Kilometer günstiger angeboten werden kann, als das von dem Hersteller um die Ecke, wird sich wohl kaum etwas ändern, fürchte ich. Ich selbst kaufe so gut wie nichts im Netz, schon aus Prinzip, denn jeder Euro, den ich dem Unternehmer in meinem Kiez zahle, kommt eventuell zu mir zurück, eine alte Kaufmannsweisheit.