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Matthias Miersch
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Frage von Klaus W. •

Frage an Matthias Miersch von Klaus W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Dr. Miersch,

betr. Ihrem Interview in der HAZ, 24.11.09, in dem Sie als umweltpolitischer Sprecher der SPD vorgestellt wurden:
Energiesparen, weniger CO2-Ausstoß und Erhaltung der Regenwälder sind sicher gut und notwendig. Ob es dazu aber auch notwendig ist, eine Hysterie in der Bevölkerung zu erzeugen, scheint mir zweifelhaft. Hier eine ganz neue Meldung, die den Verdacht vieler Wissenschaftler bestätigt.
http://ef-magazin.de/2009/11/21/1665-climategate-der-klima-luegen-ballon-platzt
Hacker finden auf dem Server eines führenden Klima-Forschungszentrums Beweise für organisierte Daten-Manipulation
Climategate: ´Greatest scandal in modern science´...
http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesdelingpole/100017393/climategate-the-final-nail-in-the-coffin-of-anthropogenic-global-warming/

In der britischen und US-amerikanischen Presse gibt es für den Skandal, der am 19. bzw. am 20. November 2009 ruchbar wurde, nur ein Wort: „Climategate“. James Delingpole, der Starblogger des „Daily Telegraph“, den ich am Tag zuvor noch auf einer vom unabhängigen britischen Europa-Abgeordneten Roger Helmer angeregten Konferenz zum Thema „Have Humans Changed the Climate“ in den Räumen des Europa-Parlaments erleben durfte, ist sich schon sicher, dass die 1.079 Emails und 72 Dateien, die Hacker ins Internet stellten, für die Behauptung, die globale Erwärmung sei von Menschen verursacht, zum letzten Sargnagel werden. Sein australischer Kollege Andrew Bolt spricht vom größten Wissenschaftsskandal der Neuzeit.

Was ist passiert? Am 19. November tauchte auf dem kleinen Skeptiker-Blog „Air Vent“ ein Hinwies auf einen Link zu einem russischen Server auf, auf dem Dateien zu finden ....

Wenn sogar im Bereich der Wissenschaft so gelogen und manipuliert wird, wem kann man dann überhaupt noch glauben? Was gedenken Sie zu unternehmen, um (wirtschafts)politische Entscheidungen auf zuverlässige wissenschaftliche Informationen zu gründen?

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Weber

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Sehr geehrter Herr Weber,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Wie bei den meisten wissenschaftlichen Forschungen gibt es Befürworter und Kritiker bestimmter Annahmen. Ich kenne natürlich auch schon seit längerer Zeit die Anhänger von „Verschwörungstheorien“ im Zusammenhang mit der Frage nach der Richtigkeit oder der Verschuldung des Klimawandels durch den Menschen. Als Politiker wird man sich sicher in mehreren Fällen damit abfinden müssen, dass möglicherweise bestimmte Fragen nie abschließend und einvernehmlich geklärt werden können. Das bedeutet nach meinem Selbstverständnis jedoch keineswegs, nichts zu tun. Seit langer Zeit werden auf internationaler Ebene wissenschaftliche Erkenntnisse erörtert, bewertet und in Berichten transparent veröffentlicht (Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC).

Wenn Sie darüber hinaus die Seiten des Umweltbundesamtes aufrufen, stoßen Sie auf eine Reihe von Materialien, die die Argumente der Klimaskeptiker aufgreifen und einen guten Überblick über die Thematik geben. Unter folgendem Link sind häufig gestellte Fragen und die passenden Antworten aufgeführt: http://www.umweltbundesamt.de/klimaschutz/klimaaenderungen/faq/skeptiker.htm

Für die Notwendigkeit des politischen Handelns kommt es jedoch auf diesen Aspekt nicht primär an. Denn es gibt unabhängig von den Ursachen des Klimawandels ausreichend weitere Gründe, die es unumgänglich machen, umweltpolitische Maßnahmen durchzuführen. An erster Stelle stehen hier die Endlichkeit und Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die damit verbundene soziale Frage und die Notwendigkeit, Alternativen dazu zu entwickeln, um vor allem Potential für die Arbeitsplätze der Zukunft zu heben.

Diese Umstellung auf neue Formen der Energiegewinnung, für die an manchen Stellen zunächst auch Investitionen aufgebracht werden müssen, führt neben den ökologischen Aspekten auch zu sozialen und ökonomischen Erfolgen. Auch diese Gründe führen dazu, dass ich, übrigens ohne Hysterie, den eingeschlagenen Weg hin zu erneuerbaren Energien und einem effizienteren Umgang mit den Ressourcen für sinnvoll und vor allem alternativlos halte.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Miersch

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