Frage an Matthias Michael Kaißling von Harald D.
In einem Leserbrief in der RZ vom 18.2.16 wurde Ihnen unterstellt, mit den Windrädern die schöne Eifellandschaft zu verschandeln. Gerade von der Ettringer Höhe blicke man auf Kehrig hin zuhauf auf dieselben. Und dass obwohl Stromüberschuss bestünde seien Sie (Die Grünen) weiterhin für den Ausbau der Windkraft. Was antworten Sie diesem Ettringer A. N.?
Zur Schulpolitik: längeres gemeinsames Lernen. Inklusion.
An welcher Schule wollen Sie beginnen?
Grundschule als Gemeinschaftsschule?
IGS mit MSS in Mayen?
Gymnasium außen vorlassen?
Inklusion nur an Schwerpunktschulen ohne Gymnasium?
Hallo Herr D.,
Vielen Dank für Ihre Fragen, auf die ich gerne eingehen werde. Zuerst entschuldigen Sie bitte meine verspätete Antwort.
Eigentlich hatte ich nicht die Absicht, auf diesen Leserbrief zu reagieren, muss das aber revidieren. Herr Noe kritisiert, wie sie ja auch zitieren, die zahlreichen Windräder, die man von Ettringen aus sehen kann. Im RZ-Artikel war von Windrädern, bis auf das Foto, keine Rede. Mir geht es darum, dass wir auf verträgliche Art und Weise zu den angestrebten 100% erneuerbare Energien kommen. Und hier kommt es auf den Mix an. So bin ich der Meinung, dass wir noch viel Reserve im Bereich Wasserkraft haben. Die Wasserkraft ist im Gegensatz zu Sonne/Wind Grundlastfähig und in RLP vergleichsweise noch wenig genutzt bzw noch nicht in dem Maße wie es sein könnte. Wenn man sich so hier in der Gegend um sieht, findet man immerwieder die aus früheren Zeiten noch übriggebliebenen Bezeichnungen "Zur Mühle" oder Riedener Mühle oder HammesMühle, KehrigerMühle. Das zeigt doch, dass wir auch in früheren Zeiten schon die Wasserkraft nutzten. Hier sollte man auch anknüpfen.
Ein weiteres Beispiel für die Realisierbarkeit von Wasserkraftwerken bieten die EnergieGenosssenschaft Bendorf. Die jetzt vor Kurzem StrömungsTurbinen bei Niederwerth verbaut haben.
Eins noch zur Windenergie: Die Energiegewinnung bringt immer auch eine gewisse Umweltbelastung mit sich (siehe Braunkohletagebau in NRW). Mit der Windenergie können wir jedoch unsere Energiebedarfe decken und dabei ist natürlich auch darauf zu achten, die Umweltbelastungen so gering wie möglich zu halten. Um den natur- und artenschutzgerechten Ausbau der Erneuerbaren Energien zu gewährleisten, wurden von der Landesregierung geeignete Rahmenbedingungen geschaffen.
Mir und den Grünen ist es ein besonderes Anliegen, dass die gute Versorgungssicherheit unseres Stromsystems auch morgen noch gewährleistet ist. Hier gilt der Grundsatz: Global denken, lokal handeln. Hohe Energieverbräuche bringen zwangsläufig Umweltbelastungen mit sich. Mit den Grünen Maßnahmen zu Energieeinsparung und Energieeffizienz sowie dem Ausbau der Erneuerbaren Energien können wir jedoch unsere Energiebedarfe mittel- bis langfristig so befriedigen, dass die Umweltbelastungen minimiert werden.
Nun zu Ihren Fragen:
Wir, die Grünen haben ein Recht auf Teilhabe am inklusiven Unterricht für Kinder mit Förderbedarf verwirklicht. Das bedeutet, dass Kinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam unterrichtet werden. Davon profitieren alle, denn Inklusion bedeutet für uns GRÜNE, dass nicht nur Kinder mit Förderbedarf, sondern alle Kinder die bestmögliche individuelle Förderung erhalten. Zur Umsetzung der Inklusion verpflichtet uns darüber hinaus auch gesetzlich die UN- Behindertenrechtskonvention.
Ein Schulsystem, in dem die Kinder schon frühzeitig etikettiert und ausgeschlossen werden, ist nicht mit einem gleichberechtigten Zugang zu Bildung vereinbar. Vor allem führt es nicht dazu, dass Kinder besonders gut gefördert werden, sondern dass sie hinter ihren Möglichkeiten und Potentialen zurück bleiben. Wir GRÜNE wollen eine Schule für alle, in der Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen länger mit- und voneinander lernen können. Damit ermöglichen wir eine Durchlässigkeit der Bildungsgänge und können die Wege zu verschiedenen Bildungsabschlüssen möglichst lange offen halten. Frühzeitig heißt natürlich, dass man bereits in der Grundschule damit beginnen kann und sollte. Da ich zur Zeit selber aber neben dem Studium an einer IGS unterrichte würde ich klar diese Schulform vorziehen. Hier könnte dann auch eine MSS angekoppelt sein. Um aber auch jedem Kind gerecht zu werden, bedarf es einer Aufstockung der Lehrkräfte, damit zB in Lehrerteams unterrichtet werden kann. Denn eins ist auch mir klar, dass wenn man 5,6 inklusive SuS in einer Klasse hat ist eine Binnendifferenzierung alleine schwierig und da helfen dann auch nicht Förderlehrer, die nur zu Beginn des Jahres einmal kurz mit in die Klasse kommen.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen damit beantworten. Wenn Sie weitere Fragen haben kontaktieren Sie mich gerne...
Viele Grüße
Matthias Kaißling