Frage an Matthias Hey von Janett O. bezüglich Bildung und Erziehung
In einigen Schulen des Landkreises gibt es von der Agentur für Arbeit und dem ESF geförderte Programme, die vor allem sozialbenachteiligten Kindern und deren Haushalt zugutekommen sollen. Konkret rede ich von den Berufseinstiegsbegleitern (BerEb) an manchen Schulen. Durch die Möglichkeiten die dieses Personal hat konnten sie in den letzten Jahren Schüler und Ausbildungsbetriebe zusammenbringen. Elternarbeit, Entwicklung von Lernmethoden, Informationsbeschaffung, Begleitung zu Praktika/ Messen, Erstellung von Bewerbungen, Vorbereiten auf Vorstellungsgespräche, das Wecken von Wünschen und Zielen… und und und. Gerade aufgrund des zeitlichen Aufwandes kann diese Arbeit kein Lehrer und auch kein Schulsozialpädagoge leisten. Die Förderung des ESF läuft aus und keiner ist Bereit die Finanzierung zu übernehmen. Die Problemlagen an Schulen wird immer vielschichtiger und zeitintensiver. Gerade in Hinblick auf den Lehrermangel.
Wie gehen sie damit um, dass Programme geschaffen werden die positive Ergebnisse nachweisen lassen, die Lehrer, Jugendamt und Schulsozialarbeiter entlasten einfach restlos gestrichen werden, weil sich keine Kofinanzierung finden lässt. Was möchten Sie für die Zukunft ändern, damit sinnstiftende Programme erhalten bleiben ohne das es eine Übergangslücke gibt.
Sehr geehrte Frau O.,
vielen Dank für Ihre Anfrage und schön, daß Sie dieses Portal von abgeordnetenwatch nutzen.
Ich setze mich dafür ein, dass jedes Kind entsprechend seiner Bedürfnisse, gefördert wird. Dabei spielen die Schulsozialarbeit und die Berufsorientierung und Einstiegsbegleitung eine wichtige Rolle. Wir haben beides in dieser Legislatur deutlich gestärkt.
Dazu die Grundlagen, die auch im Haushaltsplan mit den entsprechenden Ansätzen hinterlegt sind:
Das Landesprogramm Schulsozialarbeit haben wir mit 11,3 Mio € gesetzlich verankert. Damit sind die Mittel für die Kommunen und für die Träger langfristig gesichert. Darüber hinaus haben wir die Mittel für die Schulsozialarbeit im Haushalt 2020 um weitere 11 Mio € angehoben. Meine Fraktion setzt sich dafür ein, dass wir diesen Betrag entsprechend ebenso gesetzlich verankern.
Bei der Berufsorientierung und -begleitung sprechen wir uns für ein Recht auf Berufsorientierung aus, dass sich an den Bedarfen der Schülerinnen und Schülern orientiert. Das heißt, dass diejenigen mehr Unterstützung bekommen, die mehr Unterstützung brauchen. Mit der neuen ESF-Förderperiode werden nun aber Thüringen deutlich weniger europäische Mittel zur Verfügung gestellt bekommen. Die SPD setzt sich in Thüringen deshalb auch dafür ein, dass mit der Neuausrichtung der Berufsorientierung eine verlässliche Finanzierung aus Landesmitteln sichergestellt wird.
Sollten Sie darüber hinaus Fragen zu einem konkreten Fall haben, können wir gern in Kontakt bleiben, möglicherweise wollen Sie den Dialog auch mit einem Abgeordneten fortsetzen, der für Ihren Heimatort Sonneborn zuständig ist (Sonneborn zählt nicht zu meinem Wahlkreis - leider!).
Mit besten Grüßen
Ihr
Matthias Hey