Frage an Matthias Ebner von Matthias J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Ebner,
realistisch betrachtet hat die Tierschutzpartei genau wie viele andere Öko-Splitterparteien nur eine theoretische Chance, in den Bundestag einzuziehen.
Was wäre Ihnen lieber:
Szenario a:
Viele Wähler geben ihre Stimme der Tierschutzpartei, aber am Ende reicht es weder für die Tierschutzpartei noch für die Grünen und ökologische Themen haben keine Stimme mehr im Bundestag
oder Szenario b:
Die Wähler, denen ökologische Themen wichtig sind, wählen aus taktischen Erwägungen geschlossen die Grünen, auch wenn sich einem bei einigen der Standpunkte der Grünen die Fußnägel aufrollen
Bitte machen Sie deutlich, wo die entscheidenden Unterschiede zu den Grünen liegen und in welchen Fällen es sinnvoll sein soll, die Tierschutzpartei zu wählen.
Sehr geehrter Herr J.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich bevorzuge Szenario c: Die Grünen werden so oder so in den Bundestag einziehen. Gleichzeitig macht den Grünen und den restlichen Etablierten aber ein weiterer deutlicher Zuwachs an Stimmen für die Tierschutzpartei deutlich, dass sie nicht so weiter machen können wie bisher, wenn sie nicht immer mehr Stimmen an uns verlieren wollen. Daher setzen sie sich in den nächsten 4 Jahren ein klein wenig mehr für unsere Themen (alle wichtigen unserer Zeit) ein und machen ein kleines bisschen weniger Lobbypolitik. In 4 Jahren schafft es dann auch die Tierschutzpartei in den Bundestag, da aufgrund unseres deutlich besseren Wahlergenisses 2017 immer weniger Wähler_innen sich von dem Scheinargument der “verlorenen Stimme“ dazu verleiten lassen, einen faulen Kompromiss zu wählen. Ab 2021 heizen wir den Etablierten dann nicht mehr nur im Europaparlament, sondern auch im Bundestag ein.
Da diese Wahl aber ohnehin auf eine GroKo hinauslaufen wird, werden die Grünen auch nicht allzu viel von dem Wenigen erreichen können, wo sie noch gute Politik machen. Sie sind mittlerweile leider auch zum Teil lobbygesteuert (z. B. bzgl. Agrosprit) und gehen die großen Herausforderungen unserer Zeit nur halblebig an (siehe unser Wahlprogramm).
Beste Grüße,
Matthias Ebner