Frage an Matthias Bartke von Ingrid R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Warum bekommen Bauern, die durch Pflanzengift die Artenvielfalt immer weiter einschränken, Bienen, die sie zum bestäuben brauchen, töten Agrarsubventionen.
Sehr geehrte Frau R.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zu den Agrarsubventionen. Die Agrarsubventionen wurden 1962 mit dem Ziel eingeführt, Nachkriegseuropa mit ausreichenden Lebensmitteln zu angemessenen Preisen zu versorgen, Preisschwankungen abzufedern und Landwirten ein faires Einkommen zu gewährleisten. Fakt ist, dass wir ohne Lebensmittel nicht überleben können. Auch viele Bauern können aber ohne Subventionen nicht überleben. Die Subventionen machen einen großen Teil ihres Einkommens aus. Ich befürchte, dass der Klimawandel die Sache nicht einfacher macht.
Die finanzielle Existenzsicherung der Landwirtschaft bedeutet aber nicht die Aufopferung der Umwelt. Ich setze mich dafür ein, dass Totalherbizide wie Glyphosat verboten werden. Der Alleingang des damaligen CSU-Landwirtschaftsministers Christian Schmidt bei der Abstimmung über die weitere Zulassung von Glyphosat war inakzeptabel, die SPD hätte seinen Rücktritt gefordert, wenn er danach nicht ohnehin sein Amt aufgegeben hätte. Niemand zweifelt daran, dass wir eine nachhaltige Agrarpolitik brauchen, die die Nahrungsketten und die Biodiversität nicht gefährdet. Agrarsubventionen generell zu stoppen, ist wäre m.E. aber keine gute Lösung. Ich setze mich daher dafür ein, dass die Höhe der Subventionen an die Umweltfreundlichkeit und die Nachhaltigkeit gekoppelt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Bartke