Frage an Matthias Bartke von Jonas O. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Dr. Bartke,
wenn Sie morgen über die Öffnung der Ehe abstimmen könnten. Wie würden Sie abstimmen und warum?
Sehr geehrter Herr Ockelmann,
„Wir wollen die Ehe für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften öffnen und diese damit auch im Adoptionsrecht und im Steuerrecht gleichstellen.“ So steht es im Wahlprogramm der SPD, das vor der Wahl veröffentlicht wurde. Nach meiner Überzeugung ist Unterstützung immer dort notwendig, wo Menschen dauerhaft füreinander einstehen. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle.
Dies gilt auch für die Adoption von Kindern. Ich habe früher lange in der Hamburger Jugendbehörde gearbeitet und weiß daher recht genau, wie schlimm die Verhältnisse in manchen „normalen“ Familien sind, in denen das Jugendamt dann eingreifen muss. Bei schwulen und lesbischen Paaren kann man dagegen auf jeden Fall sicher sein, dass die adoptierten Kinder immer Wunschkinder sind.
Das Grundgesetz stellt Ehe und Familie unter den besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. Familie ist m.E. aber immer da, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen – das sehe ich genauso, wie die Bundesfamilienministerin. Ich bin daher auch nicht der Auffassung, dass für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe die Verfassung geändert werden muss.
Ich habe mich sehr über das Votum der irischen Volksabstimmung gefreut. Es zeigt, dass ein Umdenken auch in konservativen Gesellschaften einsetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Matthias Bartke, MdB