Kandidat mit eher kurzen Haaren, Brille und einem freundlichen Lächeln. Unter dem dunkelblauen Jacket trägt er ein hellblaues Shirt.
Mathias Schulz
SPD
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Frage von Suse A. •

Wie beurteilen Sie den Abschluss des städtebaulichen Werkstattverfahrens zum Molkenmarkt?

Ist die Entscheidung der SPD-geführten Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, das aufwendige Verfahren mit Bürgerbeteiligung ergebnislos zu beenden und hausintern weiterzuplanen, für Sie mit einer bürgernahen Stadtentwicklung vereinbar?
Sehen Sie die Verlässlichkeit des Landes Berlin als Bauherr gefährdet, wenn die monatelang arbeitenden Planungsbüros bis zum letzten Tag in Unkenntnis darüber gelassen wurden, dass der Wettbewerb kein Wettbewerb ist?

Kandidat mit eher kurzen Haaren, Brille und einem freundlichen Lächeln. Unter dem dunkelblauen Jacket trägt er ein hellblaues Shirt.
Antwort von
SPD

Vielen Dank für Ihre Frage. Es ist richtig, dass Bürger*innen an der Gestaltung ihrer Stadt beteiligt werden und partizipative Prozesse zum Standard gehören. Durch Beteiligung und Partizipation werden zudem regelmäßig Lösungen gefunden, die bessere Ergebnisse erzielen. Im dem langjährigen und komplexen Verfahren zum Molkenmarkt sind an unterschiedlichen Punkten des Verfahrens Beteiligungselemente zum Zug gekommen. Im Verlauf des Werkstattverfahrens hat es dabei Anpassungen bei beiden Siegerentwürfen verbunden mit einer Annäherung gegeben. Dies hat dem Verfahren eine hohe Glaubwürdigkeit verliehen.

In der Auslobung aus dem Jahr 2021 steht zu den Beurteilungskriterien im Rahmen des Abschlusskolloqiums: „Das Preisrichtergremium gibt zum Ende des Werkstattverfahrens im Rahmen des Abschlusskolloquiums eine schriftliche Empfehlung für die weitere Bearbeitung der Planungsaufgabe.“ Aufgrund des Ausschreibungstextes war die Beendigung des Werkstattverfahrens ohne die finale Auswahl eines der beiden Siegerentwürfe aus dem offenen Wettbewerb möglich. Leider hat die Außenkommunikation während des Verfahrens zu Unklarheiten und dem Vorhalt der Intransparenz geführt. Dabei ist das Vertrauen von Bürger*innen in Beteiligungsprozesse ist ein hohes Gut.

Aus meiner Sicht trägt der Entwurf von OS arkitekter (Kopenhagen) / czyborra klingbeil architekturwerkstatt (Berlin) der historischen, sozialen und ökologischen Bedeutung dieses Quartiers in der Berliner Mitte am besten Rechnung. Beide Entwürfe bilden nun die Grundlage für die sog. "Charta Molkenmarkt", die das Gerüst und inhaltliche Fundament für die tatsächliche Entwicklung des Quartiers (inkl. weiterer Wettbewerbe für einzelne Gebäude) sein wird. Für mich ist dabei klar: Die Neugestaltung des gesamten Molkenmarktes ist eines der zentralen Reurbanisierungsprojekte in unserer Stadt. Wir haben hier die große Chance - und auch die Aufgabe - ein klimagerechtes Stadtquartier mit bezahlbarem, öffentlichen Wohnraum zu schaffen, den wir in Berlin so dringend benötigen. Die Diskussion darüber, wie das am besten gelingen kann, ist für mich nicht abgeschlossen.

Was möchten Sie wissen von:
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Mathias Schulz
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