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Martina Schallert
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Frage von Elke K. •

Beendigung des Braunkohleabbaus und Kohleausstieg deutlich vor 2030 fordern sie. Wie wollen Sie die hohe Grundlast an Energie in dieser kurzen Zeit sicher zur Verfügung stellen?

Ich lese dieses Ziel immer wieder. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie in dieser kurzen Zeit die regenerativen Energien die Grundlast sicher übernehmen sollen. Der Energieverbrauch wird wohl insgesamt nicht weniger, gerade wenn man an den Ausbau der Digitalisierung denkt, werden z.B. die Rechenzentren und Clouds immer mehr, die selbst einen sehr hohen Energieverbrauch aufweisen.

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Antwort von
ÖDP

Ambitionierte Ziele, da muss viel und schnell passieren. Aber wir haben einen Plan und los geht es :

Vollständige Umstellung der Versorgung mit Strom, Wärme, Kälte und Antriebsenergie auf erneuerbare Quellen und eine Kopplung dieser Sektoren über elektrische Mobilität, Wärmepumpen, grünen Wasserstoff und Kraftstoffe aus nachhaltiger Produktion.

Beschleunigter Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen unter angemessener Beachtung  des  Anwohner-,  Arten-  und Naturschutzes. Abbau willkürlicher bürokratischer Hürden und Vereinfachung von Planungsverfahren. Abschaffung aller Abstandsregeln für Windräder über 600 m. Verpflichtender Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung auf öffentlichen Gebäuden, wenn keine gravierenden Gründe dagegensprechen. Neue  Bebauungspläne  für  Industrie-, Gewerbe- und Wohnbauten benötigen ebenso eine Verpflichtung zur Nutzung der Dachflächen für Photovoltaikanlagen.

Im notwendigen Gebäudebau sind Dachflächen mit Kollektoren zu belegen oder zu begrünen.

Behebung des Fachkräftemangels im Bereich der erneuerbaren Energien durch eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive im Handwerk.
Bürgerinnen und Bürgern, Landwirtinnen und Landwirten, Gewerbebetrieben u. a. ermöglichen, unkompliziert Strom, Wärme, Kälte aus erneuerbaren Quellen und erneuerbare Gase und Flüssigkeiten zu produzieren, zu nutzen, zu speichern, regional zu teilen und überregionale Netze zu entlasten.

Stimmen aus Politik und Wirtschaft werden lauter, der Atomkraft noch eine Chance zu geben, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und „billige“ Energie zu erzeugen. Eine Renaissance der Atomkraft lehnen wir ab, da wir die Folgen eines Super-GAUs und die Risiken der Lagerung des anfallenden Atommülls für unkalkulierbar halten.

Der Ausstieg aus der Atomenergie muss lückenlos erfolgen. So fordern wir auch die Schließung der Urananreicherungsanlage Gronau, der Brennelementfertigungsanlage Lingen und die Stilllegung der Forschungsreaktoren in Garching bei München und in Mainz. Der Euratom-Vertrag zur Kernenergieforschung ist zu kündigen und die damit frei werdenden Gelder sollen zum europaweiten Ausbau der erneuerbaren Energien eingesetzt werden.