Frage an Martin Truckenbrodt von Anke R. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Truckenbrodt,
den Einsatz der ÖDP für die Schiene finde ich sehr gut, es bleibt jedoch die Frage, wie komme ich zum nächsten Bahnhof? Trotz der Wohnlage nahe einer Bundesstraße und mehreren Bushaltestellen, -linien ist es uns nicht möglich, ohne Auto zur Arbeitsstelle zu gelangen. WIR WOHNEN NICHT ABGELEGEN!
Noch vor 15 Jahren fuhren Busse alle 1-2 Stunden, jetzt gibt es nur noch wenige Busverbindungen, die meisten davon Schulbusse, das bedeutet so gut wie keine und während der Ferien oft gar keine Beförderung mehr.
Bei gutem Wetter versuchen wir es mit dem Fahrrad, aber 2 x täglich über 20 km sind weit, die Bundesstraßen lebensgefährlich und wenn von Radwegen geredet wird, dann immer nur, wenn es um Städte geht.
Die "letzte Meile" ist bei uns weit mehr als 10 Meilen lang und nicht mit E-Rollern zu bewältigen.
Der Bahnhof an meinem Arbeitsort wurde stillgelegt, hier fährt stündlich je ein Zug in jeder Richtung VORBEI.
Das Problem vieler Menschen besteht also nicht nur darin, was der ÖPNV kostet, sondern ob es an ihrem Wohnort überhaupt ÖPNV gibt. So würde nur die Landbevölkerung mit der geplanten CO²-Abgabe bestraft, da sie zum Individualverkehr gezwungen ist. Wir können doch aber deshalb nicht alle auf einmal nach Erfurt ziehen!
Meine Frage an Sie lautet deshalb, wie Sie die Erreichbarkeit der Bahnhöfe und das Busnetz verbessern wollen und was Sie, auch über Ihren Wahlkreis hinaus, konkret dazu geplant haben.
Vielen Dank vorab für die Beantwortung meiner Frage!
A.R.
Hallo,
ÖPNV besteht natürlich nicht nur aus dem Eisenbahnverkehr, dem Angebot aus Regionalbahnen und Regional-Express-Zügen. Natürlich gehört hier u.a. auch der Busverkehr dazu. Es ist in unserer heutigen Zeit jedoch nicht mehr möglich jedem Arbeitnehmer und jeder Arbeitnehmerin den Weg zum Arbeitsplatz mittels ÖPNV zu ermöglichen. Dennoch muss hier das Angbot insbesondere im ländlichen Raum wieder deutlich ausgebaut werden. Dazu braucht es jedoch individuelle Lösungen. Nur wenn Fahrpläne quantitativ attraktiv und optimal miteinander vernetzt sind und wenn man unabhänig vom Verkehrsmittel und nur mit einem Ticket von A nach B kommt, wird ein solches Angebot angenommen werden. Hierzu fehlt der politische Wille, insbeondere auch bei der interkommunalen Zusammenarbeit. Ein negatives Beispiel liefert aktuell leider der Landkreis Schmalkalden-Meiningen.
Schöne Grüße
Martin Truckenbrodt