Frage an Martin Rabanus von Ulrich C. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Rabanus,
mich würde Ihre Haltung zu der von Jens Spaan vorgeschlagenen Widerspruchlösung bei der Organspende interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
U.C.
Ich unterstütze die doppelte Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz, die auf dem Entwurf von Abgeordneten rund um den SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach basiert. Würde dieser Entwurf mehrheitlich beschlossen, wären alle Bürgerinnen und Bürger, die 16 Jahre alt sind, automatisch Organspender. Wenn sie nicht spenden wollen, können sie jederzeit widersprechen. Dies wird in einem Online-Register unkompliziert möglich gemacht. Ärztinnen und Ärzte müssen vor einer Organentnahmeentscheidung dieses Portal und die Daten zum potentiellen Organspender abrufen und darauf basierend die Entscheidung zur Entnahme oder Nichtentnahme treffen. Über das Portal und die Möglichkeit zum Widerspruch wird umfassend informiert.
Angesichts von 9000 Menschen, davon viele Kinder, die derzeit in Deutschland auf eine Organtransplantation warten, ist es meines Erachtens wichtig, dass sich die Menschen intensiver mit dem Thema Organspende auseinandersetzen. Die Widerspruchslösung bietet genau dazu die Chance und gibt gleichzeitig die Möglichkeit der verbindlichen Verneinung, wenn man nicht spenden möchte. Mehr als die Hälfte der Menschen, die eigentlich spenden wollen, tun das nie, weil sie es nicht dokumentiert haben. Es müsse zumindest die Pflicht geben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu widersprechen, wenn man nicht spenden wolle. Organspende ist Lebensrettung und daher sollten wir den Menschen, die teils jahrelang auf ein Spenderorgan warten, auch möglichst viele Möglichkeiten einräumen, diese oft einmalige Chance zu erhalten.