Frage an Martin Louis Schmidt von Wolf D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Das Vereinsleben liegt seit fast einem Jahr am Boden, findet vielerorts garnicht mehr statt. Wie wollen Sie es nach Entfall der Corona-Restriktionen wirksam anschieben ? Wie wollen Sie wieder breite Wirksamkeit fördern ?
Das für die deutsche Kultur traditionell enorm wichtige, breit gefächerte Vereinswesen befindet sich nicht erst seit Corona in einer insgesamt schwierigen Situation. Corona hat diese Krise nun allerdings deutlich verschärft und so manchen unter Überalterung der Leitungsstrukturen oder allgemeinem Nachwuchsmangel leidenden Verein vielleicht die nötige Zeit genommen, um noch einen Neuanfang hinzubekommen. Der ein oder andere schon viele Jahrzehnte oder länger bestehende Verein dürfte deshalb demnächst leider seine Aktivitäten einstellen.
Um solche Verluste nach Möglichkeit zu begrenzen bzw. dem Großteil unserer Vereine eine dauerhafte Zukunft zu ermöglichen, ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen notwendig: vom finanziellen Ausgleich während der Zwangspause angefallener laufender und nicht über Mitgliedsbeiträge zu finanzierender Kosten, der Erweiterung der bereits bestehenden steuerlichen Vorteile für ehrenamtliche Funktionsträger oder möglicherweise auch durch eine Anerkennung von Rentenpunkten für Vereinsengagements in verantwortlicher Position.
Wichtiger als alle materiellen Honorierungen, die letztlich vor allem symbolische Bedeutung haben, ist die gesamtgesellschaftliche Besinnung auf den außerordentlichen Wert des freiwilligen Einsatzes in Vereinen für die eigene Persönlichkeitentwicklung und natürlich für das gemeinschaftliche kulturelle und sportliche Leben in unserem Land. Auch hier sollten die Politik und die Medien Impulse geben.