Frage an Martin Hofmann von Hubert S. bezüglich Familie
Wie Sie wissen wurde das Eschenbacher Krankenhaus sehr zum Leidwesen der Bevölkerung geschlossen.
Bis heute kenne ich keinen anderen Grund als den, daß hier kein Profit gemacht wurde. Die Politik hat also hier den Profit eindeutig über die Gesundheit der Bevölkerung gestellt !
Tut mir wirklich leid aber das kann ich nicht begreifen. Als das Krankenhaus gebaut wurde hat man garantiert keinen Gewinn erwartet sondern die Bevölkerung des Landkreises Eschenbach besser behandeln wollen.
Mit der großen Gebietsreform hat man nach und nach nicht nur viele Ämter in Eschenbach geschlossen sondern nun auch noch das Krankenhaus einfach dicht gemacht. Da nutzt es auch wenig, daß die Politiker nun an die 500 Millionen für Krankenhäuser zur Verfügung stellen wenn Eschenbach geschlossen ist. Das Geld fließt nun in Krankenhäuser wie Weiden die immer mehr aufgebläht werden. In denen man nur noch eine Nummer sein darf, wo man ständig verwechselt wird und wo einen kein Besucher mehr findet.
Gibt es nicht doch irgendwie irgendeine Möglichkeit hier vor Ort wieder ein Krankenhaus entstehen zu lassen? Ein neues, weil das alte welches zwar kurz vor dem schließen noch aufwendig saniert wurde aber schnell für andere Zwecke vermietet wurde.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage an mich als noch nicht im Bundestag vertretener Direktkandidat.
Sie sprechen mit Ihrer Frage ein wichtiges Thema der öffentlichen Daseinsvorsorge an. Wenn ich Ihre Zeilen richtig lese, wurden Sie (oder haben es von engen Bekannten, Freunden oder Familie erlebt) auch schon mal als "Nummer" behandelt und kennen Verwechselungen. Falls ich das richtig verstehe und dem so war, tut es mir sehr leid und ich hoffe, dass das in Zukunft anders ist.
Vergangenen Samstag besuchte ich Ihre wirklich beeindruckend schöne Stadt Eschenbach im Rahmen eines Stadtsparziergangs. Wir sind auch an dem ehemaligen Krankenhaus vorbeigekommen, das jetzt mit der Pflegestation und Physiotherapie, wenn ich mich richtig erinnere, immerhin teilweise sinnvoll genutzt wird. Ihr Anliegen hat mich an meinen Einsatz und Engagement erinnert, als ich im Jahr 2004 und 2005 versuchte, die Schließung der Geburtsstation im Krankenhaus Neustadt WN mit einem Konzept eines Geburtshauses für vier selbstständige Hebammen zu verhindern. Es scheiterte damals an der klaren Strategie des immer noch amtierenden Geschäftsführers Götz in Weiden, der klar und relativ strikt betriebswirtschaftlich denkt und handelt. Ich kann mich daher in Ihren Wehmut ganz gut einfühlen.
Gerade bei der Krankenhausversorgung in öffentlicher Hand bin ich auch als Ökonom überzeugt, dass beim Betreiben von Krankenhäusern keine Gewinne gemacht werden müssen - eine sog. schwarze Null reicht völlig aus. Das letzte Wort haben da allerdings die Landräte, insbesondere Herr Andreas Meier. Daher würde ich Sie bitten, Ihren ausführlichen Text und Ihre gute Frage an ihn als Verwaltungsrat der Kliniken Nordoberpfalz zu schicken und spätestens nach einer Woche auf eine Antwort zu bestehen!
Sollte ich in den Bundestag gewählt werden, werde ich mich intensiv für die Stärkung des ländlichen Raumes einsetzen. Sowohl EU-Gelder als auch andere Finanzmittel können und sollen so eingesetzt werden, dass die Bevölkerung im ´ländlichen Raum und eben gerade auch in Eschenbach wieder wächst, sich Familien ansiedeln und so auch der Bedarf für ein neues Krankenhaus offensichtlich wird (also nicht nur die Rettungssanitäter in Eschenbach ).
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Martin Hofmann