Frage an Martin Delius von Andreas P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Delius!
Meine Frau und ich sind durch unsere Besuchsfahrten in die ehemalige DDR zu Opfern des Staatssicherheitsdienstes geworden und kämpfen seit über 20 Jahren um die Veröffentlichung. Auf den ersten Blick mag unser Fall einer von vielen sein, aber durch unsere Strafanzeige (wegen unterlassener Hilfeleistung) gegen den damaligen Bundeskanzler Kohl und Innenminister Schäuble hebt dieser sich deutlich ab von anderen Fällen! Es würde uns schon sehr interessieren, wie Sie bzw. die Piraten einer Veröffentlichung gegenüberstehen? Nähere und weitreichendere Informationen bekommen Sie auf unserer Internetseite.
Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Petra und Andreas Popiela
Lieber Frau und Herr Popiela
Ich habe mir Aufgrund ihrer Frage auch ihre Internetpräsenz angesehen. Ich konnte auch nach mehrmaligem Lesen der verschiedenen Unterseiten nicht erkennen welchen genauen Tatbestand sie zur Anzeige gebracht haben. Ich möchte Sie daher bitten mir, wenn gewünscht, eine persönliche E-Mail zukommen zu lassen um genauere Informationen zu erhalten.
Grundsätzlich kann ich die Aufarbeitung und öffentliche Diskussion über die Arbeit und die Verbrechen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR voll unterstützen. Meine Familie ist selbst aufgrund so genannter "subversiver Tätigkeiten" in der DDR beobachtet worden. Meine Eltern und auch ich haben schon vor längerer Zeit Einsicht in die eigenen Akten der Stasi genommen und daraus unsere eigenen Schlüsse zur Aufklärung ziehen können. Ich stehe gern dafür ein, dass problematische Vorfälle und Verbrechen der Stasi auch mehr als 20 Jahre nach dem Fall der Mauer öffentlich diskutiert werden.
Wir sind uns sicher alle einig, dass ein solcher Überwachungsmechanismus nicht wieder installiert werden darf und dafür ist Aufklärung und öffentlicher Diskurs das wichtigste Mittel.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Delius