Frage an Martin Brennecke von Rainer C. S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Martin Brennecke,
Sie sind als Wahlkreiskandidat der FDP für meinen Wahlkreis aufgestellt worden.
Ich möchte mich informieren, welcher zukünftige Abgeordnete meine Interessen vertritt und dem ich daher bei der Wahl meine Stimme geben kann. Die Werbeplakate am Straßenrand, die Werbespots im Fernsehen und Radio sind keine Information für mich. Fernsehduelle geben auch nur eine vage Information, was die Parteiführung einer Partei wirklich anstrebt.
Mich interessiert insbesondere Ihre Einstellung zur Radarproblematik als zukünftiger Volksvertreter und Abgeordneter des neuen Bundestages.
Die derzeitige Bundesregierung hat nur auf Druck der geschädigten Radaropfer, zu denen ich mich auch zähle, reagiert und die Radarkommission ins Leben gerufen. Deren Empfehlungen sollten 1:1 umgesetzt, was aber leider in Wirklichkeit nicht der Fall ist.
Viele Hundert bis jetzt nicht anerkannte Geschädigte und / oder deren Angehörige haben unter der unsäglichen Bürokratie zu leiden und müssen außer der radioaktiven Verseuchung, auch tagtäglich mit den Folgen von überdosierter HF-Strahlung fertig werden. Die biologische Lösung greift mit großen Schritten Raum und nahezu wöchentlich müssen wir Überlebenden einen Kameraden zu Grabe tragen.
1.
Wie stehen Sie zu der Frage der Entschädigung für Bundeswehrangehörige, die im Dienst am Vaterland, ihre Gesundheit und damit auch die ihrer Nachkommen, aufs Spiel gesetzt haben und mit den Nachwirkungen dieser Gesundheitsgefährdungen, heute noch kämpfen bzw. schon verstorben sind?
2.
Wie stehen Sie zu der Lösung, eine Stiftung ins Leben zu rufen, mit der den Betroffenen rasch und unbürokratisch geholfen werden kann, ohne diese mit der unsäglichen Prozedur der Bürokratie der betrauten Versorgungsdienstellen zu belasten oder gar den entwürdigenden Gang durch die Gerichtsinstanzen zu erleiden.
Zu meiner Person:
Ich selber wurde anerkannt und erhalte nach einer Entschädigung auch noch eine kleine monatliche Rente. Mein Speiseröhrenkrebs fiel Gott sei Dank nicht durch das Raster der Bürokratie, wie meine restlichen Erkrankungen, weshalb ich auch in meiner Sache weiterkämpfe. Darum fühle ich mich um so mehr verpflichtet, Waisen, Witwen und Enkeln von Kameraden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Ich würde mich über eine kurze und eindeutige Antwort sehr freuen. Ihre Antwort oder auch Nichtantwort werde ich im Internet veröffentlichen.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Rainer C. Scholz.
Sehr geehrter Herr Scholz,
Ich bin nicht Kandidat der FDP, Ich bin der Kandidat der Linkspartei. Nichts desto Weniger möchte ich Ihnen Ihre Frage folgendermassen beantworten:
Die Linkspartei an sich hat zu der Problematik keine Position. Persönlich bin ich über das Problem nur aus den Medien informiert. In Sendungen wie Monitor etc. wird aber sehr direkt und nachdrücklich darauf verwiesen, dass das Problem vom Staat zu bürokratisch angegangen wird und somit die wohl berechtigt geforderten Leistungen nur sehr schleppend oder gar nicht ausgezahlt werden. Soweit ich das von meiner Warte her beurteilen kann ist dies ein unhaltbarer Zustand.
Zu ihrer Frage, eine Stiftung ins Leben rufen zu wollen, kann ich nur sagen dass mir die Idee gefällt, man wäre dann von den bürokratischen Entscheidungswegen des Staates unabhängiger. Allerdings ist dies wie gesagt meine persönliche Meinung zu dem Problem.
Ich hoffe, dass diese Stellungnahme ihre Fragen beantwortet. Weiterhin möchte ich Ihnen auf diesem wege alles Gute wünschen und hoffe, dass Sie ihre beschriebenen Krankheiten überstehen bzw. wenigstens unter Kontrolle halten können.
Mit freundlichen Grüssen
Martin Brennecke