Martin Berberich
ÖDP
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Frage von Peter B. •

Frage an Martin Berberich von Peter B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Berberich,

ich finde es sehr bedauerlich, dass Ihre Partei den Internetauftritt wahl-o-mat verhindert hat. Die Restriktionen (3 %) für eine Beteiligung der Parteien war klar, Sie mögen mit dem Urteil zwar einen scheinbar demokratischen Akt ermöglicht haben, doch damit öffnen Sie auch allen extremistischen Parteien vor allem aus dem rechten Lager ein ideales Forum, um die Jugend zu erreichen. Denn mit Ihrer Argumentation müssten auch andere Kleinst- und Winzigparteien vertreten sein. Ob das so im Sinne der Erfinder war, bezweifle ich doch sehr. Die Auswirkungen auf die Zielgruppe kann man jedenfalls abschätzen.

MfG
P. Brütting

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Brütting,

die ödp hat den Wahl-O-Mat für Bayern per Gerichtsentschluss gestoppt, weil die verantwortlichen Stellen in Bayern in einer für uns nicht hinnehmbarer Weise eine Vorauswahl getroffen haben, die uns als ödp wesentlich benachteiligt hätte. Unser Ziel war es nicht, das eigentlich gute Instrument Wahl-O-Mat zu verhindern, sondern wir wollten gleichermaßen berücksichtigt werden. Ich leite Ihnen einen Vergleich unserer Landesgeschäftsstelle weiter, der wie ich denke, recht schlüssig ist.

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine gute Ausbildung oder ein Studium mit einem guten Abschluss abgeschlossen. Es gibt ein Bewerbungsprogramm des Staates (=Wahlomat) mit dem Firmen herausfinden wollen, wen sie einstellen sollen. Das Programm stellt fragen und am Ende kommt heraus, welcher Bewerber am Besten für die Firma geeignet ist. Sie werden jedoch nicht in dem Programm berücksichtigt, da der Staat sagt, sie hätten eh keine Chancen von einer Firma genommen zu werden, auch wenn sie eine gute Ausbildung haben, denn sie sind nur 1,50 m groß. Damit man aber im Bewerbungsprogramm berücksichtigt wird, muss man 1,60 m groß sein. Wie groß sie sind weiß man aber nicht, denn man hat es nur geschätzt und das schon vor 2 Jahren, obwohl sie noch im Wachstum waren. Ist das nicht ungerecht. Stimmt, denn unsere Verfassung sagt, jeder muss gleich behandelt werden, vor allem von Staates Seite aus. Das haben Sie den Programmieren dieses Programms schon vor mehreren Monaten geschrieben, mit der Bitte, doch alle Gleichberechtigt zu behandeln. Nur diese Antworten Ihnen nicht. Sie haben also mit einem Rechtanwalt geschrieben. Die Antworten immer noch nicht. Da Ihnen niemand antwortet, fragen Sie das Gericht, ob sie denn nicht benachteiligt sind. Der Richter sagt ja, beruft sich auf die Verfassung und fordert die Programmierer auf, auch noch sie aufzunehmen. Die Programmierer aber sagen, dass das aus zeitlichen Gründen nicht mehr möglich ist und stoppen so das Bewerbungsprogramm. Die Firmen sagen nun, sie haben Schuld dass die Firmen keine Bewerber finden und Sie wären ein beleidigter Spielverderber, sie hätten doch ruhig das Programm starten lassen sollen, auch wenn sie nicht berücksichtigt worden wären, denn vielleicht hätte man sie doch genommen, auch wenn man sie so nicht gefunden hätte. Auf einmal sind sie der Böse, weil sie Gleichberechtigung von staatlicher Stelle gefordert haben. Und die staatlichen Programmiere behaupten jetzt auch noch, dass sie ja nie ein Gespräch zur Klärung des Ganzen gesucht haben, sondern nur alles verhindern wollten. Würden sie jetzt sagen, gut lassen wir das Ganze, Hauptsache die anderen sollen von Firmen gefunden werden, ich bin nicht so wichtig? Mir ist meine Zukunft egal und mir ist auch egal, wie der Staat die Verfassung auslegt?

Mit freundlichen Grüßen
Martin Berberich