Frage an Marret Bohn von Ines L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Pflegeberufekammer:
Wir Pflegekräfte sind die größte und „ärmste“ Berufsgruppe in Schleswig Holstein. Die Politik hat durch den Verkauf der staatlichen Einrichtungen sich eines hohen Kostenfaktors entledigt und die Pflege damit privaten zum Teil sehr profitgierigen Investoren überlassen und ist für die Misere, in der wir uns befinden mit verantwortlich. Es kann nicht sein, dass der Rettungsring, den man uns jetzt in Form der Kammer zuwirft, selber finanzieren müssen.
Gibt es wirklich keine andere Lösung, als die Finanzierung dieser Kammer, als durch Zwangsbeiträge? Ein absoluter Großteil von uns ist ja auch „abhängig beschäftigt“ also nicht selbstständig. Dafür müsste eine Kammer dann auch ausgestattet sein.
Dazu hätte ich gerne Ihren Standpunkt gewusst, vielen Dank!
I. L., Fachschwester für Anästhesie, Kiel
Sehr geehrte Frau Lobitz,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Vor einigen Jahren haben sich viele Pflegekräfte eine Pflegekammer gewünscht, jetzt ist die Mehrheit bei einer Umfrage dagegen gewesen. Ich hatte beim Aufbau vorgeschlagen, dass die Pflegekräfte keinen oder nur einen sehr geringen einheitlichen Beitrag leisten, ohne dass sie ihr Einkommen nachweisen müssen. Dafür gab es leider keine Mehrheit. In der Zwischenzeit ist jetzt nach dem Ergebnis der Umfrage beschlossen worden die Pflegekammer wieder abzuschaffen. Mir ist nach wie vor die Meinung der Pflegekräfte aus der Praxis sehr wichtig und daher werden wir neue Wege finden diese Meinung mit zu berücksichtigen.
Mit freundlichen Grüßen
Marret Bohn