Frage an Marret Bohn von Kerstin P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Dr. Bohn,
Ich bin Dolmetscherin und Übersetzerin für Finnisch-Deutsch-Finnisch, zur Zeit aber nur in Finnland, noch nicht in Schleswig-Holstein vereidigt/ermächtigt. Finnland ist EU-Mitglied und daher haben Finnen nicht so große Probleme mit der Integration. Dennoch unterstütze ich die Initiative des Dolmetschertreffens und finde es an der Zeit, einen Kommunalen Dolmetschdienst einzurichten.
Gestatten Sie mir in diesem Zusammenhang folgende Fragen an Sie:
Wie stehen Sie zur Einrichtung eines solchen Kommunalen Dolmetschdienstes?
Die Anforderung im Grundgesetz, dass niemand wegen seiner Sprache diskriminiert werden darf, könnte auf diese Weise eher durchgesetzt werden, finden Sie nicht auch?
Könnten unsere Behörden mit Hilfe eines kommunalen Dolmetschdienstes nicht auch ihrer Beratungspflicht für alle Bürger besser nachkommen?
Könnte man so nicht durch so einen Dolmetschdienst Missverständnissen nach falsch gedolmetschten Gesprächen, z. B. mit Patienten, vorbeugen und dadurch letzlich Kosten einsparen, weil die Folgekosten solcher „Missverständnisse“ für die Allgemeinheit erheblich höher sind?
Finden Sie nicht auch, dass nicht nur kriminelle Ausländer ein Anrecht auf einen Dolmetscher haben sollten?
Ich freue mich auf eine Antwort,
mit freundlichen Grüßen
Kerstin Poschmann
Sehr geehrte Frau Poschmann,
danke für Ihre Anfrage. Ich teile Ihre Einschätzung, dass Dolmetscherdienste wichtig sind, gerade auch im medizinischen Bereich. Wir haben als Grüne beschlossen, dass wir uns für den Ausbau der Dolmetscherdienste einsetzen werden. Aus meiner Sicht ist es sehr wichtig, dass die kommunale Ebene hierbei mit einbezogen wird.
Wenn Sie sich genauer über unsere Beschlüsse informieren möchten, schauen Sie doch gern einmal auf die Homepage unseres Landesverbandes. Anfang des Jahres wird dort unser Programm für die Landtagswahl 2012 in aktueller Form veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
Marret Bohn