Frage an Marlene Rupprecht von Andreas B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Abgeordnete Rupprecht,
mit Interesse habe ich Ihre zu Protokoll gegebene Rede zu TOP 23 der Sitzung des Deutschen Bundestages am 26.10.2012 zur Situation contergangeschädigter Menschen gelesen. Sie haben die Geschichte des Conterganskandals umfassend dargelegt und auch daran erinnert, was seit dem Jahr 2008 bereits erreicht wurde. Gleichwohl muss ich mich als contergangeschädigter Mensch fragen, warum die Zwischenergebnisse der Conterganstudie trotzdem derart dramatisch ausgefallen sind. Ich kann Ihnen die Antwort darauf geben: das erreichte war für die Betroffenen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das bisher Erreichte hat unsere Lebenssituation nicht wirklich verbessert. Es ist Ihnen zu Gute zu halten, dass Sie dies erkannt haben, wenn Sie nach der Vorlage des Abschlussberichts der Conterganstudie in einer öffentlichen Anhörung mit Betroffenen erörtern wollen, was weiter getan werden kann. Nur: warum soll noch einmal eine weitere Anhörung stattfinden? Die Conterganstudie zeigt doch ganz konkret, was getan werden muss. Setzen Sie die Empfehlungen doch einfach um und führen Sie bitte nicht noch eine Anhörung durch. Zu welchem Ergebnis soll eine solche Anhörung denn kommen? Es sei denn, man will uns Betroffene weiter vertrösten. Seit 50 Jahren fehlt der politische Wille, uns wirklich zu helfen. Ich kann es nicht glauben, dass man trotz dieser von der Politik in Auftrag gegebenen Studie die Betroffenen noch einmal anhören will. Genauso fehlt mir aber auch der Glaube, dass uns die Politik wirklich helfen will.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Brand