Wie wollen sie den vom Politischen Islam ausgehenden existenziellen Gefahren für die Demokratie und Menschenrechten Einhalt gebieten ?
Sehr geehrter Herr A.,
vielen Dank für Ihre Frage. Die aktuell größten existenziellen Gefahren gehen von einer ungelösten Klimakrise aus. Es wird in der Wissenschaft vermutet, dass es in der Vergangenheit häufig Nahrungsmittelknappheiten waren, nicht selten auf Grund von Klimaveränderungen, welche Konflikte und Gewalt zwischen den Menschen ausgelöst hatten, darunter z.B. der 30-jährige Krieg in Deutschland, aber auch der Bürgerkrieg in Syrien. Im Gegensatz zur heutigen Bedrohung waren diese jedoch meist lokal begrenzt. Ich erwarte bei weltweit steigender Temperatur und damit Unwetterkatastrophen und Missernten auch eine starke Zunahme der Konflikte, einhergehend mit einer steigenden Radikalisierung in den betroffenen Regionen. Beispielsweise sorge ich mich dabei um die Situation in Indien und Pakistan, einer Region, welche stark betroffen sein wird, und wo Atomwaffen vorhanden sind. Ob dies in Form des politischen Islams oder eines radikalisierten Hindu-Nationalismus passiert ist dabei für mich unerheblich, ein präventiver Militäreinsatz schwer vorstellbar.
Die wichtigste Maßnahme zur Eindämmung von Gewalt, zur Wahrung der Menschenrechte und zum Erhalt der Demokratie liegt daher für mich in der entschlossenen und rechtzeitigen Bekämpfung der Klimakrise, sowie der weiteren Bedrohungen unserer Lebensgrundlagen wie Artensterben und Versauerung der Meere. Nur durch den Schutz unserer Lebensgrundlagen können wir einer weiteren Radikalisierung in dieser Welt vorbeugen. Dazu gehört für mich, alle Staaten dieser Erde dabei zu unterstützen, jeweils angemessene Ziele bei der Einsparung von Treibhausgasen und dem Erhalt der Artenvielfalt zu erreichen, beispielsweise durch vergünstigten oder kostenlosen Technologietransfer was die Gewinnung erneuerbarer Energie angeht. Wenn wir diese Maßnahmen nicht äußerst bald ergreifen, befürchte ich, wird künftig schlicht kein taugliches Mittel mehr verfügbar sein um unsere Sicherheit zu wahren, kein noch so strenger Überwachungsstaat wird uns in befriedigendem Maß schützen können.
viele Grüße,
Markus Schmoll