Frage an Markus Rasp von Hannelore H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Rasp,
in den letzten Monaten haben tausende Menschen beim „Aufbruch 2017“ der Bürgerbewegung Campact in Wohnzimmern, Cafés und unter freiem Himmel darüber diskutiert, welche Aufgaben eine neue Bundesregierung angehen muss. Über 75.000 haben über die Ergebnisse dieser Diskussionen abgestimmt, herausgekommen ist ein Kompass mit 10 Forderungen für demokratischen, sozialen und ökologischen Fortschritt.
Auch ich mache beim „Aufbruch 2017“ mit – und lebe in Ihrem Wahlkreis. Bevor ich am 24. September wähle, möchte ich gerne wissen, wie Sie zu den Themen stehen, die mir und so vielen anderen wichtig sind. Ich habe Ihnen deshalb unsere 10 Forderungen als PDF angehängt. Bitte erklären Sie mir kurz, wie Sie und Ihre Partei sich im Falle einer Regierungsbeteiligung dazu verhalten würden.
https://blog.campact.de/wp-content/uploads/2017/08/Kompass_Broschuere_kurz.pdf
Ganz besonders interessiert mich, wie Sie zur Förderung neuer, alternativer Mobilität stehen und der Förderung des ÖPNV. Es erschüttert mich, dass dem Verkauf großer, spritfressender Autos kein Einhalt geboten wird. Wir haben nur eine Welt und leben auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder.
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
H. H.
Sehr geehrte Frau H.,
ich stimme allen 10 Punkte von campact zu! Zu Ihrer Frage bezüglich des ÖPNV. Hier ist es für mich wichtig, dass dieser weiter, aber mit viel mehr Nachdruck gefördert wird. Zum Einen, kann es nicht sein, dass das 3. und 4. Gleis der Rheintalschiene erst 2030 kommen soll, 2025 ist definitiv möglich. Zum Zweiten muss sich die Taktung des ÖPNV auch wesentlich stärker verbessert werden. Da reicht auch kein Stundentakt, sondern muss auch zu Stoßzeiten ein Halbstundentakt her. Erst wenn der ÖPNV richtig attraktiv ist, werden hoffentlich viel mehr Menschen das Angebot auch nutzen und das Auto stehen lassen. Gerade im ländlichen Raum muss auch der ÖPNV richtig ankommen. Wir Grüne kämpfen für den Klimaschutz und wollen, wenn wir Regierungsverantwortung durch die Wähler bekommen diesen Worten auch Taten folgen lassen. Wir fordern auch, dass ab 2030 keine Brennstoffmotoren zugelassen werden. In Paris wurde ein Klimaziel für 2050 von den Regierungschefs unterschrieben (darunter auch Frau Merkel). Die Lebensdauer eines Autos beträgt ca. 18-20 Jahre, bis es i.d.R. verschrottet wird. 2050 abzüglich der 20 Jahre kommen wir auf 2030. Und hier geht es nicht um ein Verbot, sondern um eine Notwendigkeit, um den fortschreitenden Klimawandel aufzuhalten. Es kann nicht zur traurigen Tradition werden, dass zum Beispiel Tanklastwagen mit Wasser in die Höhenlagen des Schwarzwaldes fahren (z.B. Simonswald / und oberes Kinzigtal in meinem Wahlkreis), um Wasser für das Milchvieh zu liefern, da der Grundwasserspiegel von Jahr zu Jahr sinkt und sich die Bauern nicht anders helfen können.
Nur mit Bündnis 90 / Die Grünen ist ein Politikwechsel gegen den sich immer schneller entwickelnden Klimawandel möglich. Es ist nicht 5 vor, sondern leider schon 5 nach 12. Und die Kinder und Kindeskinder sollen in einer gesunden Umwelt aufwachsen können. Dies ist auch für mich mehr als wichtig.
Als bekennender Christ ist mir seit Kindesbeinen wichtig, die Schöpfung zu bewahren.
Mit besten Badisch-Grünen Grüßen
Markus Rasp